Pasing:Vorstoß in die Lücke

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SPD schlägt vor, das Hotel zur Post in Pasing als Standort für einen Bürgersaal und ein Altenzentrum zu nutzen

Von Jutta Czeguhn, Pasing

Am Pasinger Marienplatz stehen in den nächsten Jahren einige Veränderungen an. Da ist einmal die Baustelle für den sogenannten Magneten, einem großen Geschäftshaus mit Büros oder Apartments in der historischen Mitte des Viertels. Auch die Polizeiinspektion wird in absehbarer Zeit ihren Standort im ehemaligen Institut der Englischen Fräulein aufgeben und in einen Neubau ans Westkreuz übersiedeln. Gezählt sind auch die Tage des Hotelgasthofs "Zur Post". Bekanntlich plant die Dibag Industriebau AG an der Stelle Wohnungen, was insofern im Stadtbezirk kritisch gesehen wird, weil der Bürgersaal mit seinen mehr als 350 Plätzen im Hinterhof der Post diesem Projekt zum Oper fallen könnte. Nach Protesten und einer Petition, die auf breites Echo stieß, liegen aktuell Anträge vor, die den Erhalt des Saals fordern. Die SPD-Stadtratsfraktion regt sogar den Umzug des Pasinger Alten- und Service-Zentrums (ASZ) an den Hotelstandort an.

Die Pasinger Einrichtung ist eines von 32 Alten- und Service-Zentren, die über das Stadtgebiet verteilt sind. Es zählt mit den insgesamt rund 240 Quadratmetern, die ihm an Räumen zur Verfügung stehen, eher zu den kleinen. Seit 1982 ist es im Gebäude der Volkshochschule an der Bäckerstraße 14 untergebracht, wo es - darauf hatte schon 2015 die ehemalige Sozialreferentin Brigitte Meier in einem Schreiben an den Bezirksausschussvorsitzenden Romanus Scholz hingewiesen - "nur bedingt das Raum- und Funktionsprogramm eines ASZ nach heutigem Standard" erfülle könne. Nun ist damit zu rechnen, dass sich die Raumproblematik am Standort noch weiter verschärft, weil die Pasinger Anlaufstelle für Senioren zu einem "ASZ plus" ausgebaut werden soll. Also seine Angebote erheblich erweitern muss.

Die Pasinger SPD-Stadträtin Constanze Söllner-Schaar hat in einem Antrag deshalb vorgeschlagen, im geplanten Neubau im Rückgebäude des Hotels das ASZ plus beziehungsweise eine ASZ-Zweigstelle unterzubringen. Und einen Bürgersaal. Dieser könnte vom ASZ plus nicht nur genutzt, sondern auch verwaltet werden und zudem wie der alte Post-Saal für externe Veranstaltungen von Pasinger Vereinen bespielt werden. Die SPD-Stadtratsfraktion fordert nun die Prüfung ihres Vorschlags. Nicht ganz so weit geht ein Antrag, den die CSU im Bezirksausschuss an die Stadt gestellt hat. Auch die Christsozialen fordern, dass es am Standort "Gasthof Zur Post" weiterhin einen Bürgersaal geben muss. Sie erwarten sich deshalb Auskunft über die aktuellen Verhandlungen mit der Dibag Industriebau AG sowie Informationen zum Planungs- beziehungsweise Genehmigungsstand des dort vorgesehenen Neubaus.

Reinhard Riedl ist bei der Dibag Mitglied im Vorstand. Er hat bereits Kenntnis vom Antrag Söllner-Schaars. "Ich habe ihr mitgeteilt, dass wir diesen Vorschlag gut finden und gerne verfolgen möchten", berichtet Riedl. Zudem habe sein Unternehmen dem Sozialreferat die Grundrisspläne zugeleitet. "Damit geklärt werden kann, ob die Anforderungen für ein ASZ umgesetzt werden können."

© SZ vom 16.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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