Pasing:Trauer um Toni Kopfmiller

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Von Jutta Czeguhn, Pasing

Wohl nur sehr wenige Menschen teilen ihren Namen mit einem Gebäude. Bei Toni Kopfmiller war das der Fall. Das imposante Kopfmillerhaus am Pasinger Marienplatz, erbaut 1912, trägt dem Namen seiner Familie, war bis 1991 als das "große Haus der kleinen Preise" prägend für das Geschäftsleben im Stadtteil und ist es bis heute architektonisch. Auch Toni Kopfmiller, der am vergangenen Sonntag in seinem 91. Lebensjahr gestorben ist, war prägend für Pasing. Ein "Fels im sozialen Gefüge" des Viertels hatte ihn 2008 Vize-Bezirkspräsident Josef Mederer genannt, als er dem Pasinger die Bezirksmedaille verlieh. Eine von vielen Auszeichnungen im langen Leben des Toni Kopfmiller. Er war Träger des Bayerischen Verdienstordens, des Bundesverdienstkreuzes am Bande, der Medaille "München leuchtet" und, und, und. Ebenso zahlreich sind seine Mitgliedschaften in Pasinger Vereinen und beim Roten Kreuz, dem er jahrelang als Kreisvorsitzender vorsaß.

Menschen, die ihn näher kannten wie Maria Osterhuber-Völkl vom Verein "Pasinger Mariensäule", dessen Vorsitzender Kopfmiller von 1982 bis 1999 war, berichten von einem Mann, der sich nicht nach vorne drängte: "Er hat immer ruhig und bestimmt im Hintergrund gewirkt, hat unendlich oft finanziell geholfen, hat zum Beispiel kostenlos Erste-Hilfe-Kurse beim Roten Kreuz gegeben. Dies hat er als eine der letzten großen Persönlichkeiten in unserem Stadtbezirk aus einem echten Verantwortungsbewusstsein gemacht, für die Tradition und für Pasing, nicht um sich selbst darzustellen oder sich wichtig zu machen. Deswegen hat er von Anfang an die Idee unseres Vereins - zunächst die Aufstellung der Mariensäule, mit großem Einsatz unterstützt." Hartnäckig halte sich in Pasing die durch nichts bewiesenen These, dass die Muttergottes oben auf der Säule deshalb bis zu ihrer Renovierung und Versetzung in Dankbarkeit nach Norden, also auf das Kopfmillerhaus geblickt habe. Seit 2014 allerdings schaut nun auch die Pasinger Maria, wie es sich gehört, nach Osten.

Der Trauergottesdienst findet am Donnerstag, 21. Juli, 9 Uhr, in St. Leonhard, Goßwinstraße 11. Die Trauerfeier beginnt um 11.15 Uhr im Friedhof Pasing.

© SZ vom 21.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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