Wer sich politisch korrekt und sensibel gegen jegliche Form von Rassismus verhalten will, hat's nicht immer leicht. Dieser Tage berichtete Angela Scheibe-Jaeger (SPD), die Migrationsbeauftragte des Pasinger Bezirksausschusses, dem Gremium von einem Treffen des Migrationsbeirats und bat um Unterstützung für einen Antrag, den sie von dort mitgebracht hat: "Das N-Sternchen-Sternchen-Sternchen-Sternchen-Wort soll in städtischen Räumen geächtet werden." Winfried Kaum (CSU), ihr gegenübersitzend, beugte sich vor: "Ich versteh' nicht, können Sie das noch mal erklären?" Scheibe-Jaeger wiederholte: "Das N-Sternchen-Sternchen-Sternchen-Sternchen-Wort soll in städtischen Räumen geächtet werden." Kaum: "Welches N-Wort?" Scheibe-Jaeger: "Na, das N-Wort." Kaum setzte noch mal nach, und Scheibe-Jaeger presste schließlich widerwillig und etwas gedämpft heraus: "Na, Neger eben."
Man fragt sich: Wollte Kaum die Kollegin etwa genüsslich vor sich hertreiben? Oder aber ist eine seit Längerem laufende gesellschaftliche Debatte an ihm, immerhin Stadtrat, völlig vorbeigelaufen? Maria Osterhuber-Völkl (CSU) betrieb eilends Schadensbegrenzung: Das sei ja nun ein wirklich wichtiges Thema, das bespreche man doch besser noch mal in einer weiteren Sitzung.