Pasing:Standl-Mangel verzögert die Sanierung

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Die Modernisierung des Pasinger Viktualienmarkts wird voraussichtlich erst 2024 beginnen können. Erst dann stehen die Container bereit, die derzeit noch beim Umbau des Elisabethmarkts gebraucht werden

Von Jutta Czeguhn, Pasing

Sie sind zwischen 16 und 30 Quadratmeter groß, aus Holz, hell lackiert und sie haben ihren Preis: 4,4 Millionen Euro hat die Stadt in die Verkaufscontainer investiert. 13 dieser Interimsstände sind aktuell in Schwabing im Einsatz. Dort wird bekanntlich der Elisabethmarkt grundlegend saniert, Ähnliches steht drei anderen festen Lebensmittelmärkten der Stadt noch bevor: am Viktualienmarkt, am Wiener Platz und in Pasing.

Eigentlich hätte die Modernisierung des Traditionsmarkts an der Pasinger Bäckerstraße längst starten oder gar längst erledigt sein sollen. Dass wohl überhaupt erst Anfang 2024 damit begonnen wird, wie Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU) jetzt dem Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing mitgeteilt hat, hängt nun zum Gutteil mit diesen provisorischen Verkaufsbuden zusammen. So lange, rechnet Frank, werden sie wohl am Elisabethmarkt ihren Dienst tun müssen. Denn für die Anschaffung weiterer Container, stellt Frank bedauernd fest, fehle der Landeshauptstadt derzeit schlicht das Geld.

Seit ein Gemüsehändler vor Kurzem aufgehört hat, steht ein Stand am Pasinger Viktualienmarkt leer. (Foto: Privat)

Den Bezirksausschuss verdrießt diese Verzögerung sehr, weshalb das Gremium Kristina Frank zuletzt im März via Antrag aufgefordert hatte, ihr Referat und die Markthallen München (MHM) sollen die Planung und die anschließende Ausführung des Neubaus des Pasinger Viktualien-marktes nun umgehend aufnehmen. Schon allein deshalb, damit Mittel aus einem Städtebauförderprogramm nicht flöten gehen. Zudem geht es um aktuell leere Verkaufsstände - unlängst hat sich einer der Gemüsehändler nach mehr als 30 Jahren aus privaten Gründen und sehr zum Bedauern seiner Kundschaft vom Pasinger Markt zurückgezogen. Was geschieht mit dem Leerstand, lohnt es sich noch, ihn vor dem Umbau wieder zu besetzen, lautete eine weitere drängende Frage.

Kristina Frank bestätigt in ihrem Antwortschreiben, was man in Pasing eh schon wusste: "Voraussetzung für den Baubeginn des Pasinger Viktualienmarktes ist die Verfügbarkeit der sogenannten Interimsstände, in denen die Händlerinnen und Händler während der Bauzeit des Neubaus untergebracht werden." Bis voraussichtlich Anfang 2024 stünden diese auf dem Elisabethmarkt, erst anschließend würden sie in Pasing zum Einsatz kommen. Dann könne dort der Neubau starten. Mit den für den Neubau des Markts notwendigen Vorplanungen und Genehmigungsverfahren werde noch heuer begonnen. Im Herbst, so Frank, soll die Ausschreibung starten, Anfang 2022 könnte die Vorplanung beginnen.

Was die Mittel aus dem Städtebauförderprogramm angeht, die beim Ursprungsbeschluss des Kommunalausschusses im Mai 2018 einmal angedacht waren, stehen diese nach Franks Informationen seit dem Auslaufen der Sanierungssatzung für das Pasinger Zentrum zum 20. August 2020 nicht mehr zur Verfügung. Allerdings werde nun geprüft, ob andere Städtebauförderungsmittel für das Projekt akquiriert werden können.

Was die leeren Standlflächen am Pasinger Viktualienmarkt angeht, teilen die Markthallen München Folgendes mit: "Die erwähnten Flächen entsprechen derzeit nicht den Vorgaben der Bezirksinspektion bezüglich der hygienerechtlichen Vorgaben. So ist beispielsweise ein Wasseranschluss Grundvoraussetzung für den Verkauf von Lebensmitteln." Nichtsdestotrotz sei man mit der Bezirksinspektion in "intensiven Abstimmungen, wie solche Flächen möglichst rasch wieder bespielt werden können". Im konkreten Fall habe man "nach langwierigen Verhandlungen und Anpassungen" mit den Bestandshändlern vereinbaren können, dass alle Flächen im Innenbereich ihnen von spätestens 1. August an zugewiesen werden.

© SZ vom 02.08.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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