Als "Quietschboje" wurde die Tram 19 ja irgendwie schon immer beschimpft. Auch damals, als sie noch ihre schöne, enge Kurve um die Mariensäule am Pasinger Marienplatz zog. Seit Winter 2013, also seit gut sieben Jahren fährt die Straßenbahn ja bekanntlich die Schleife vom Rathaus- über den Bahnhofsplatz und über die Gleichmannstraße zurück. Zwölf Millionen Euro hat diese Neubautrasse die Landeshauptstadt gekostet.
Das Problem mit der Kurvenquietscherei und der geräuschvollen Rumpelei ist jedoch geblieben. Die CSU-Fraktion im Bezirksausschuss nimmt das einmal mehr zum Anlass für eine Anfrage an die Stadt und führt einen Ortstermin im März zum Beweis an. Am 10. März, so Maria Osterhuber-Völkl, hätten sich die Umstehenden aufgrund des ohrenbetäubenden Tram-Lärms rein gar nicht mehr miteinander verständigen können. Die Stadt soll deshalb nun Auskunft darüber geben, nach welchen Kriterien Schienenpflegemaßnahmen im Bereich zwischen den Haltestellen Rathausplatz, Pasing Bahnhof und Pasinger Marienplatz erfolgen würden.
2014 hatte sich die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) schon einmal mit diesem Pasinger Alltagsärger zu befassen. Damals hatte ihr Sprecher erklärt: Das Quietschen in Kurven lasse sich physikalisch weder in München, noch in anderen Tramnetzen ganz ausschließen. Es trete normalerweise nur sporadisch und unabhängig vom Fahrzeugtyp auf. "Die Auslöser sind unterschiedlich, etwa bestimmte Witterungslagen oder Bodenverhältnisse. In Pasing kommt hinzu, dass die Gleise noch ganz neu sind und eingefahren werden." Das sollte nun allerdings inzwischen der Fall sein.