Pasing:Matratzen-Lager

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In einem Beschwerdebrief an die Stadt fordern Anwohner Maßnahmen gegen Müllsünder an Wertstoffcontainern

Von Jutta Czeguhn, Pasing

Mehrere Matratzen, ein Bettgestell samt Lattenrost, ein Kühlschrank, allerlei Kleinmöbel und Restmülltüten. Was eigentlich ein typischer Transport für den Sperrmüllcontainer am großen Wertstoffhof an der Mühlangerstraße in Langwied hätte sein sollen, landete neben den Wertstoffcontainern an der Paosostraße in Pasing. Und das nicht zum ersten Mal. Den Anwohnern, die das Elend mit Fotos dokumentiert haben, stinkt es gewaltig. In einem Beschwerdeschreiben mit weit gefassten Adressatenkreis - die Bürgermeisterin, die Entsorgerfirma Remondis, die Mitglieder des Bezirksausschusses, die Leitung des Abfallwirtschaftsbetriebs und die Damen und Herren des Baureferats - beklagen sie sich über die wilden Müllablagerungen und fordern unter anderem den Einsatz sogenannter Mülldetektive.

Als solche haben sie sich selbst schon betätigt und in einem der Müllsäcke ein Schreiben mit Adresskopf entdeckt, das mutmaßlich vom Müllsünder stammt. Ein gewisser Herr K. aus der nahen Bodenseestraße war immerhin so dämlich beziehungsweise freundlich, seinen Papierkram gleich mitzuentsorgen. "Wir gehen davon aus, dass eine sofortige Abhilfe geschaffen wird. Bereinigung der Müllablagerung und mögliche juristische Maßnahmen, wie Ordnungswidrigkeit oder Strafmaßnahmen", fordern die Anwohner.

Ein typischer Transport für den Sperrmüllcontainer am großen Wertstoffhof landete neben den Wertstoffcontainern an der Paosostraße. (Foto: privat)

Sie haben es nach eigenen Angaben mit ihrer Beschwerde auch schon mal telefonisch probiert: Zunächst bei der Meldestelle des Referates Umwelt und Gesundheit, wo sie im Nirwana einer Mailbox gelandet seien. Dann beim Servicetelefon des Baureferats mit dem sprechenden Titel "rein und sauber", wo ihr Anruf dann, nach den Gesetzen irgendeiner eingebauten Automatik, abgebrochen worden sei. Die Anwohner der Paosostraße sprechen deshalb von einem "extrem bürgerfeindlichen" Verhalten der Verantwortlichen, das aus ihrer Sicht an "Verweigerung der Pflichten" grenze. Ein gutes Haar lassen sie lediglich am örtlichen Bezirksausschuss, der etliche Anstrengungen unternommen und Anträge gestellt habe.

Um so energischer fordern sie nun "nachhaltige Verbesserungen" durch die Landeshauptstadt und den Abfallwirtschaftsbetrieb wie auch Remondis. Sie alle müssten ein "klares und verbindliches Maßnahmenpaket mit Terminangaben zur Bereinigung der Situation" vorlegen. "Alternativ ist eine Auflösung der Wertstoffinsel-Standorte Paosostraße und Maria-Eich-Straße/Buswendeplatte unumgänglich", zu diesem Schluss kommt ihr Sprecher Heinrich Sick.

Der Bezirksausschuss von Pasing und Obermenzing hat die Beschwerde der Bürgerinnen und Bürger inzwischen in seinem Unterausschuss Umwelt und Natur sowie im Vollgremium behandelt. Man schließt sich den Forderungen der Anwohner an, dass die verantwortlichen Stellen für beide kritischen Container-Standorte konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Situation vorlegen müssen. Zudem verlangt das Gremium, dass bei der Bemessung des Bußgeldes für den Verursacher "der mögliche Rahmen nach oben voll ausgeschöpft wird".

© SZ vom 23.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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