Voraussichtlich in der kommenden Woche wird der Kopfbau auf dem ehemaligen Pasinger Stückgutgelände abgerissen. Kommunalreferent Axel Markwardt machte dies in der Vollversammlung des Stadtrates am Donnerstag klar. Alle Aufträge für den Abbruch seien erteilt, bei Änderungen im Plan würden auf die Stadt Schadensersatzforderungen zukommen. Bliebe der Kopfbau stehen, hätte dies auch Auswirkungen auf den Zeitplan der anstehenden Bebauung im Auftrag der städtischen Wohnbaugesellschaft GWG, die dort mehr als 300 Wohnungen errichten will. Die Baugrube müsste statisch neu berechnet werden.
Diese Ankündigung Markwardts macht allen Hoffnungen ein Ende, dass der Bahn-Bau aus den Dreißigerjahren doch noch erhalten werden könnte. Der Stadtrat votierte mehrheitlich gegen Änderungsanträge der Grünen/Rosa Liste, ÖDP und Linke, alle Abriss-Vorbereitungen unverzüglich zu stoppen und prüfen zu lassen, ob es anstelle eines Neubaus eine kostengünstigere Sanierungs- oder Modernisierungsvariante geben könnte - etwa durch ein weiteres, modernes Stockwerk.
Mit der Ablehnung bekräftigte der Stadtrat seinen Mehrheitsbeschluss vom vergangenen Sommer; die SPD-Fraktion hatte den Abriss aus Kostengründen beantragt. Bis dahin war der Kopfbau als Standort für ein Kulturzentrum vorgesehen, das aber nun in einen Neubau integriert wird, der deutlich billiger sein soll, als die Sanierung des Kopfbaus mit geschätzten 3,8 Millionen Euro gewesen wäre.
In der Sitzung am Donnerstag hatte es noch einmal leidenschaftliche Plädoyers für den Erhalt des Kopfbaus gegeben. Sonja Haider (ÖDP), Katrin Habenschaden (Grüne) und Romanus Scholz, der Vorsitznede des Bezirksausschusses Pasing-Obermenzing, erinnerten an die Bedeutung des Baus in der Bahngeschichte, an seine identitätsstiftende Funktion im Viertel. Auch Wolfgang Heubisch (FDP) forderte ein Umdenken zugunsten des Baus, den offenbar auch Stadtbaurätin Elisabeth Merk gerne erhalten hätte. Doch nun, sagte sie nicht ohne Bedauern, sei es zu spät.