Pasing:Heiter und nachdenklich

(Foto: Jochen Peschel)

Über 350 Jahre ist das Stück mittlerweile alt und charakterisiert doch die moralischen Schattenseiten menschlichen Seins auf so allgemeingültige Weise, dass man Parallelen zur Gegenwart ziehen kann. Mit der 1664 uraufgeführten Komödie "Tartuffe" des französischen Theaterautors Molière hat das Münchner Sommertheater ein Schauspiel gewählt, das trotz aller Heiterkeit nachdenklich stimmt. Durchaus vertraut erscheint einem das eigennützige und scheinheilige Verhalten des verlogenen Tartuffe, der die Gutgläubigkeit seiner Mitmenschen gnadenlos ausnutzt und dabei nicht davor zurückschreckt, sie ins Unglück zu stürzen. Die Kehrseite dieses bösartigen Verhaltens ist die Naivität und Verführbarkeit jener Menschen, die sich auf ihn einlassen. "Wenn man die jüngsten Entwicklungen in Gesellschaft und Politik betrachtet, ist dieses Stück von geradezu bestürzender Aktualität", sagt die Regisseurin und Theaterautorin Ulrike Dissmann, die das Münchner Sommertheater seit 1990 leitet und mit ihrem Ensemble Jahr für Jahr im Amphitheater im Englischen Garten oder in der Mohr-Villa Freimann auftritt. Sie hat den Text übersetzt und wie im französischen Original mit Endreimen versehen. An diesem Samstag, 11. August, gastiert das Münchner Sommertheater mit "Tartuffe" auf Einladung der Pasinger Fabrik unter freiem Himmel im Park des Ebenböckhauses an der Ebenböckstraße 11. Die Vorstellung beginnt um 20 Uhr. Ausweichtermin bei schlechtem Wetter ist Sonntag, 12. August. Näheres dazu ist am Veranstaltungstag von 17.30 Uhr an unter t 82 92 90 79 zu erfahren. Kartentelefon: 82 92 90 79.

© SZ vom 10.08.2018 / stz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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