Pasing:Es werde Licht

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Trübe Angelegenheit: die aktuelle Straßenbeleuchtung im Pasinger Zentrum, hier in der Gleichmannstraße. (Foto: Moses Omeogo)

Eine 170 000 Euro teure Beleuchtung soll im Zentrum Atmosphäre schaffen - mit Geld des Bezirksausschusses

Von Julian Raff, Pasing

Damit München auch im Westen leuchtet, hält der Bezirksausschuss (BA) am Plan einer "Ambientebeleuchtung" fürs Pasinger Zentrum fest und will hierfür 172 000 Euro aus dem Stadtbezirksbudget locker machen. Über die vorhandene Straßenbeleuchtung hinaus sollen im Karrée zwischen Gleichmann-, Bäcker- und Landsberger Straße sowie rund ums Rathaus Gebäudefassaden effektvoll und energiesparend angestrahlt werden. Angenehme Effekte versprechen außerdem frei aufgehängte Leuchtringe.

Ein entsprechendes, noch nicht für die Öffentlichkeit freigegebenes Konzept haben die Fachplaner vom Münchner Büro "3lpi" im Auftrag des Bezirksausschusses und des Stadtteilmanagements "Aktive Zentren Pasing" entworfen. Die Spezialisten haben bereits die Zentren in Hof und Freising illuminiert, in München sind sie unter anderem an öffentlichen Bädern und Verwaltungsbauten tätig und haben Konzeptstudien zur Beleuchtung der Arkaden und der Fassade des historischen Gebäudes am Marienplatz 1 erstellt. Bevor die Mittel aus dem Stadtbezirksbudget frei gegeben werden können, sollen die Planer laut Auflage des Baureferats das Einverständnis der betroffenen privaten Hauseigentümer einholen und nachweisen, dass sich die hängenden Leuchtringe technisch realisieren lassen, was Christian Herkner (CSU) vom Planungs-Unterausschuss für "sehr herausfordernd" hält.

Dennoch stimmte der BA beinahe geschlossen für das Projekt. Dagegen stellte sich in Debatte und Abstimmung Frank Zimmer (SPD), der die drohende Verschwendung öffentlicher Gelder kritisierte sowie von einer unnötigen Lichtverschmutzung sprach. Außerdem bezweifelte Zimmer, dass der Bezirksausschuss überhaupt als Auftraggeber eines solchen Projekts auftreten könne, schließlich sei er keine juristische Person. CSU-Stadtrat und BA-Mitglied Sven Wackermann sieht in der Zusatzbeleuchtung dagegen mehr als hübsches Dekor: Es gehe vor allem darum, das Zentrum als Einzelhandels-Standort attraktiver zu machen, schließlich litten die Geschäfte doppelt unter der Konkurrenz der Pasing-Arcaden und des Onlinehandels.

© SZ vom 26.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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