Pasing:Ein Neubau, der entzweit

Eltern beklagen die "Trennung der Schulfamilie"

Im September steht der Grundschule an der Grandlstraße eine "Trennung der Schulfamilie" bevor. So beschreibt der Elternbeirat den Umzug von 16 Schulklassen in den 83 Millionen Euro teuren Neubau zum nächsten Schuljahr. Denn nach den Planungen der Stadt sollen vier Schulklassen weiterhin in Containern unterrichtet werden. 2021 werden sie dann in die Grundschule im Neubaugebiet Paul-Gerhardt-Allee verlegt.

In der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BA) ließ sich das Gremium über den Umzug informieren, den das Referat für Bildung und Sport (RBS) plant. Man wolle nicht zu viel Verkehr zwischen Neubau und Containern haben und eine größere Pausenfläche nutzen, erklärte der RBS-Gesandte Eduard Arndt.

Das entscheidende Argument für eine Trennung des Schulverbandes ist das "Lernhauskonzept", welches Gruppenarbeiten in besonderen Räumen ermöglichen soll. Für die Elternbeiratsvorsitzende Andrea Vlad ist das ein "Scheinargument". Sven Wackermann (CSU) urteilte: "Das ist eine Lost-Lost-Lost-Situation." Neben der Unzufriedenheit von Kindern und Eltern verliere auch die Stadt, nämlich Geld. Diese Haltung äußerten die Politiker über die Fraktionsgrenzen hinweg. Eine Lösung im Sinne der Eltern kam aber nicht in Sicht.

Stattdessen entstand eine Debatte darüber, wer dieses Ergebnis zu verantworten hat. "Laut Schulgesetz liegt es in der Verantwortung der Schulleitung, den Schulbetrieb zu organisieren", stellte Eduard Arndt fest. Das Referat für Bildung und Sport übernehme lediglich die Planung. Vlad kritisierte: "Die Schulleiterin wird an den Pranger gestellt."

Genügend Gesprächsstoff also für den zweiten runden Tisch am kommenden Donnerstag, an dem auch die Schulleitung sitzen wird.

© SZ vom 06.05.2017 / bjs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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