Pasing:Ein Jahr Verlängerung

Lesezeit: 1 min

Die Lokalpolitiker wollen verhindern, dass das Stadtteilmanagement schon im Dezember ausläuft

Von Jutta Czeguhn, Pasing

Ende 2020 wird das Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm "Aktive Zentren" für Pasing offiziell auslaufen. Der Stadtteilladen an der Gleichmannstraße 5 a, in dem Stadtteilmanagerin Katrin Englert Ansprechpartnerin für die Menschen im Viertel ist, soll allerdings schon zum Jahresende 2019 dicht machen. In einem gemeinsamen Dringlichkeitsantrag fordern nun alle Fraktionen im Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing, dass das Stadtteilmanagement seine Arbeit bis zum Ende des Förderzeitraums im Dezember 2020 fortsetzen kann. Das Stadtteilmanagement übernehme eine wichtige Funktion als steuernde und koordinierende Stelle zwischen öffentlichen und privaten Akteuren, heißt es im Antrag. Deswegen sei es wichtig, dass auch 2020 die Umsetzung von Projekten durch die Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung mbH (MGS) "in adäquater Form" begleitet werde.

Die MGS ist ein Tochterunternehmen der GWG München, die sich zu 100 Prozent im Eigentum der Landeshauptstadt befindet und im Auftrag das Aktive-Zentren-Programm durchführt. Das Programm wird zu 60 Prozent von Bund und Freistaat und zu 40 Prozent von der Landeshauptstadt finanziert. In Pasing, das sich im vergangenen Jahrzehnt durch Großprojekte wie die Arcaden massiv verändert hat, gibt es das Programm seit 2010. Im Juni 2012 war mit Beschluss der Vollversammlung des Stadtrats ein Teil Pasings zudem als Sanierungsgebiet "Zentraler Geschäftsbereich Pasing" festgelegt und das Integrierte Stadtteilentwicklungskonzept Pasing (ISEK) verabschiedet worden. ISEK beinhaltet verbindliche Sanierungsziele und Maßnahmen. Das sind beispielsweise die Steigerung der Aufenthaltsqualität und Stärkung des Marienplatzes als attraktiver Einkaufsstandort, die Umgestaltung und Verkehrsberuhigung des Kirchplatzes von Maria Schutz, die Stärkung des Würmgrünzugs als Erholungs- und Freiraum am Rand des Pasinger Geschäftszentrums oder aber - darauf warten die Bewohner der Kolonie I bis heute - die Neuordnung des Verkehrs auf der Nordseite des Pasinger Bahnhofs.

Die Stadtteilmanager, bislang waren es ihrer drei, haben zudem die Aufgabe, den Einzelhandel im Pasinger Zentrum zu unterstützen und zu stärken. Dazu haben sie zudem ein Leerstands- und Flächenmanagement aufgesetzt. Ein Werbe- und Gestaltungskonzept vermittelt Händlern und Gastronomen finanzielle Hilfen, die in neue Möbel, eine modernisierte Schaufensteranlage oder Markise für ihr Ladenlokal investieren möchten. Zudem existiert ein Verfügungsfonds, mit dem Projekte aus dem Stadtteil für den Stadtteil gefördert werden.

© SZ vom 20.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: