Pasing:Bienenfreundlicher Blumenschmuck

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Auf dem Pasinger Rathausbalkon sollen in einem Pilotprojekt Sorten gepflanzt werden, die den Insekten Nektar und Pollen bieten

Von Jutta Czeguhn, Pasing

Ein wunderschöner Anblick ist das gewesen im vergangenen Jahr, 1032 Geranien der Sorte "Balcon pink" blühten in den 111 Blumenkästen und zierten das Rathaus am Münchner Marienplatz. Den Touristen, und nicht nur denen, so darf man annehmen, gefiel's. Weniger den Münchner Stadtbienen, denn die Geraniensorte ist für sie so gut wie nutzlos, da die Blüten kaum Nektar oder Pollen bieten. Im laufenden Jahr könnte dies besser laufen, das glaubt zumindest die SPD-Fraktion im Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing.

Sie hat das andere Münchner Rathaus nahe dem anderen Marienplatz, also am Standort Pasing, für ein Pilotprojekt vorgeschlagen. Dort an der Rathausfassade könnte bienenfreundlicher, langblühender Blumenschmuck angebracht, könnten Erfahrungswerte gesammelt werden, was Schmuckwirkung und Pflegeaufwand angeht. Nach der Auswertung könnte die Stadt dann entscheiden, ob diese insektenfreundlicheren Blüten auch etwas wären für das große Münchner Rathaus. Der SPD-Antrag stammt vom vergangenen Juni. Jetzt kam die Antwort von Rosemarie Hingerl, Münchens Baureferentin.

Hingerl teil dem Bezirksausschuss mit, dass es sich bei dem Antrag grundsätzlich nicht um eine Angelegenheit für den Stadtrat handelt, sondern, dass der bienenfreundliche Blumenschmuck in die laufende Geschäfte des Oberbürgermeisters falle. Dennoch kann sie zur Sache einiges mitteilen, indem sie auf ein Antwortschreiben zu einem ähnlichen Antrag verweist, den die SPD schon einmal 2013 gestellt hatte.

Auch damals ging es um die Bienen im Pasinger Zentrum: Die Untere Denkmalschutzbehörde, die beim städtischen Planungsreferat angesiedelt ist, hatte damals dem Anbringen von Blumenkästen an der Südfassade des Pasinger Rathauses zugestimmt, jedoch die für die Pflege notwendige automatische Bewässerung abgelehnt. Diese würde "zu einer neuen Untergliederung der sehr klar strukturierten Fassade führen".

Das Problem damals wie heute: Eine manuelle Bewässerung könne das Baureferat dort nicht leisten, da diese mehrmals wöchentlich nur über den Zugang der Büros der Pasinger Rathausmitarbeiter mit einer "erheblichen Störung des Geschäftsbetriebes möglich wäre". Doch scheint sich laut Hingerl eine Lösung abzuzeichnen: "In Absprache mit dem Kommunalreferat können aber erstmalig ab Mitte Mai bis circa Ende Oktober 2019 sechs bis acht Blumenkästen mit bienenfreundlicher Bepflanzung am südlich gelegenen Sitzungsbalkon des Pasinger Rathauses angebracht werden."

Die Pflegearbeiten des bienenfreundlichen Blumenschmucks würden dann im Rahmen der Grünflächenpflege um das Pasinger Rathaus mit erledigt, erklärt die Baureferentin. Der Zugang zum Balkon erfolgt über den leeren Sitzungssaal in den Morgenstunden. Niemand würde durchs Blumengießen gestört. Zur Abstimmung möglicher Bepflanzungsvarianten wird das Baureferat nun auf die Antragsteller zugehen.

© SZ vom 02.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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