Pasing:Bei Anruf Betrug

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Immer häufiger werden ältere Menschen zum Ziel übler Telefon-Tricks

Trotz dringender und wiederholter Warnungen der Polizei gehen immer wieder vorwiegend ältere Menschen Trickbetrügern am Telefon auf den Leim. So wurden in den vergangenen Tagen der Polizeiinspektion Pasing gleich sechs Fälle gemeldet. Auch wenn ein Großteil der Rentner die Lügengeschichten am Telefon enttarnt und abgeblockt hat, waren die Täter in einem Fall doch erfolgreich.

So hatte ein Anrufer eine 65-Jährige dazu bewegen können, 900 Euro in Gutscheinkarten zu investieren, die Codes frei zu rubbeln und telefonisch zu übermitteln. So könne sie sich einen Gewinn von 39 500 Euro sichern, wurde ihr versprochen. Die Rentnerin machte zunächst gutgläubig mit. Als jedoch ein erneuerter Anruf kam und sie aufgefordert wurde, nun weitere 4520 Euro auf ein Konto in Mazedonien zu überweisen, um diesmal einen Gewinn von 93 500 Euro zu erhalten, spielte die Dame nicht mehr mit.

Trickbetrüger geben sich am Telefon immer wieder auch als Polizeibeamte aus, so auch vergangene Woche. Die Geschichten ähneln sich: In einem bulgarischen Auto sei ihre Adresse gefunden worden, wurde einer 87-Jährigen erzählt: Sie sollte deshalb über vorhandene Sparbücher und Wertgegenstände Auskunft geben. Gleich zwei Rentnerinnen wurden von zwei Männern, die sich als Kripobeamte ausgaben, angerufen: Anschrift und Bankdaten der Frauen seien im Zuge einer Festnahme aufgetaucht; auch diese beiden Frauen wurden nach Bargeld und Vermögen gefragt. Und in der Rolle eines Staatsanwaltes versuchte es eine Betrügerin: Sie gab vor, dass gegen die von ihr angerufene ebenfalls betagte Rentnerin ein Pfändungsbeschluss vorliegt. Zu Überweisungen seitens der Angerufenen kam es in keinem der genannten Fälle.

Besonders tückisch sind Anrufe von Betrügern, die sich als Mitarbeiter der Computerfirma Microsoft in englischer Sprache melden und deshalb im ersten Moment authentisch klingen. Sie geben vor, bei einem angeblichen Problem mit einem Computerprogramm helfen zu wollen. Ein von ihnen angerufener 77-Jähriger, der tatsächlich zu dem Zeitpunkt ein Computerproblem hatte, ging zuerst darauf ein. Als er jedoch eine angeblich notwendige, neue Lizenz für 300 bis 500 Euro erwerben sollte, legte der Mann auf.

© SZ vom 17.03.2017 / jae - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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