Pasing:Beharrlichkeit lohnt sich

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Gute Nachrichten für Anwohner-Initiativen: Endlich gibt es durchgehend Tempo 30 in der Maria-Eich-Straße, Sperrpfosten in der Ebenböckstraße und bald Wechselparken am Wensauerplatz

Von Jutta Czeguhn, Pasing

Na, bitte, geht doch, möchte man meinen. Oder auch erleichtert feststellen: Was lange währt, wird endlich gut. Im Bezirksausschuss konnte Vorsitzender Romanus Scholz (Grüne) dem Gremium ausnahmsweise einmal von glücklichen und zufriedenen Viertelbewohner berichten, deren Wünsche, oder vielmehr drängende Forderungen, bei der Stadt endlich Gehör gefunden haben.

Da sind einmal die Anwohner der Maria-Eich-Straße. Annähernd 30 Jahre lang haben sie sich dafür eingesetzt, dass auf der Straße durchgehend Tempo 30 gelten soll. Eine Straße, an der sich Schulen und andere Bildungseinrichtungen reihen wie auf einer Perlenschnur. Aus für die Bürger kaum nachvollziehbaren Gründen jedoch war die 30er-Zone bis vor Kurzem just an einer Stelle unterbrochen, an der die Straße sich in eine unübersichtliche Kurve verschwenkte. Eben dort, wo sich ein kleinen Ladenzentrum rechts und links der Straße befindet und wo Kinder auf ihrem Weg zu den Schulen queren, durften die Autofahrer wieder auf 50 Stundenkilometer beschleunigen. Immer wieder war den Bürgern und dem Bezirksausschuss, der sie bei ihrem Anliegen unterstützte, vom Kreisverwaltungsreferat bedeutet worden, dass es für Tempo 30 dort keine gesetzliche Grundlage gebe. Zuletzt hatten die Anwohner mit einer Unterschriftenaktion kundgetan, dass ihnen für diese "Flickschusterei" jedes Verständnis fehle. Dann endlich kam Bewegung in die Sache, Oberbürger Dieter Reiter (SPD) ließ erst sich überzeugen und überzeugte dann seine Verwaltung: Seit Schuljahresbeginn stehen nun die Tempo-30-Schilder. Nur die Autofahrer müssen sich noch daran gewöhnen.

Letzteres gilt auch für die Ebenböckstraße im Pasinger Zentrum, auch so ein Dauerbrenner bei Bürgerversammlungen und in den BA-Sitzungen. Denn seit die Landsberger- und die Bodenseestraße voneinander abgekoppelt sind, hat sich die parallel verlaufende Ebenböckstraße zu einer Schleichwegtrasse für den West-Ost-Verkehr entwickelt. Sehr zum Leidwesen der Anwohner, von denen es nun aber auch ein Dankeschön an den Bezirksausschuss gab. Denn der Schleichweg ist blockiert, rot-weiße Absperrpfosten stehen an der Einfahrt von der Bäckerstraße in die Ebenböckstraße, was noch nicht zu allen Autofahrern durchgedrungen ist. Entsprechend oft kommt es dort zu abenteuerlichen Wendemanövern.

Und weil zwei gute Nachrichten noch nicht genug sind, gibt es noch eine dritte zu vermelden: Auch am Wensauerplatz wird es Veränderungen geben. Der war einst einer der zentralen Orte in Pasing, ein Marktplatz für die Bewohner der neu errichteten August-Exter-Kolonie. Heute allerdings ist er nicht viel mehr als eine langgezogene Verkehrsinsel mit Bäumen, Büschen und auch ein paar Bänken. Vor allem aber ist er ein Park-and-Ride-Platz für alle, die möglichst nahe am Pasinger Bahnhof (Nordseite) ihr Auto abstellen wollen und dabei nicht selten gleich zur Hälfte die Gehwege benutzen, sodass mit Kinderwägen und Rollatoren kaum ein Durchkommen ist. Auch in der Kolonie gibt es Anwohner-Initiativen, die seit Jahren darauf drängen, den historischen Platz etwas von seiner alten Funktion zurückzugeben, vor allem die Aufenthaltsqualität dort zu verbessern.

Offensichtlich kommt nun auch am Wensauerplatz Bewegung in eine festgefahrene Situation, auch wenn es wohl keine Verbreiterung der Grünanlage auf Kosten von Stellplätzen geben wird, wie es sich die Anwohner vorgestellt hatten. Die Parkzone dort wird also bleiben, allerdings soll nicht mehr beidseitig, sondern wechselseitig geparkt werden. Das Baureferat wird nun entsprechende Markierungen vornehmen. Zudem erwartet sich das Gremium weitere positive Nachrichten aus einem Workshop zur Neuregelung der Situation an der Nordseite des Pasinger Bahnhofs.

© SZ vom 20.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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