Pasing:Ausblick für alle

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Das Quartierszentrum des Baugebiets an der Paul-Gerhardt-Allee soll zum Treff- und Orientierungspunkt der Bewohner des neuen Viertels werden - einschließlich einer Dachterrasse mit öffentlichem Zugang

Von Alfred Dürr, Pasing

Drei unterschiedlich hohe Häuser, die sich über dem gemeinsamen Sockelgeschoss erheben, und die auch der gemeinsame Dachgarten auf der Ebene des ersten Obergeschosses verbindet. So wird einmal das Quartierszentrum des Neubaugebiets Paul-Gerhardt-Allee aussehen. Der Architektenwettbewerb, für den zehn Büros ihre Arbeiten eingereicht hatten, war zwar schon im Februar 2016 entschieden worden, musste dann aber noch im Detail überarbeitet werden. Deswegen konnte erst jetzt das Konzept des Münchner Büros Allmann Sattler Wappner, das den ersten Preis erhalten hatte, veröffentlicht werden. Bauherr ist die Münchenbau Bauträger GmbH. Bereits im nächsten Jahr werden die Arbeiten für das Quartierszentrum starten.

Zusammen mit den Freiflächen rund um das Gebäudeensemble und dem Vorplatz soll es viel Raum zum Flanieren oder zum Ausruhen bieten. Auf drei unterirdischen Ebenen sind die Parkplätze für die Autos vorgesehen. In den Erdgeschoss-Zonen befinden sich Geschäfte und Gastronomiebetriebe. Darüber liegen die Wohnungen. Die Fassaden der Gebäude sind klar gegliedert. Teilweise gibt es bewegliche Elemente vor den Fenstern. Das soll besondere gestalterische Akzente an den Gebäuden setzen.

Drei unterschiedlich proportionierte Gebäude haben die Architekten für das Entree des Quartiers entworfen. (Foto: Vizoom für Allmann Sattler Wappner)

Wettbewerbsaufgabe war es, an der Paul-Gerhardt-Allee einen Komplex "mit eigener Identität und einer eigenen markanten Adresse" zu schaffen. Dieser musste auch der Planungsidee für den gesamten neuen Stadtteil entsprechen. Entstehen soll ein unverwechselbares neues Quartier. Den städtebaulichen und landschaftsplanerischen Ideenwettbewerb hatten das Münchner Büro Palais Mai Architekten mit Lohrer Hochrein Landschaftsarchitekten gewonnen. Die Büros haben eine Struktur für das Viertel gewählt, die sich ausdrücklich die Gestalt der Borstei zum Vorbild nimmt: Die Blöcke mit ihrer Vielfalt an Wohnformen gruppieren sich um großzügige Innenhöfe.

Das 33 Hektar große Gebiet zwischen Paul-Gerhardt-Allee, Bärmannstraße und den beiden Bahntrassen in Pasing-Obermenzing ist der letzte Abschnitt der sogenannten Zentralen Bahnflächen entlang der Strecke Hauptbahnhof-Laim-Pasing, der gerade überplant wird. Wo sich jetzt noch ein Gewerbegebiet befindet, werden voraussichtlich einmal 5 500 Menschen wohnen und 800 arbeiten.

Geplant sind rund 2 400 Wohnungen, eine Grundschule und Kindertageseinrichtungen. Das künftige Quartierszentrum spielt für das neue Viertel eine entscheidende Rolle. Es soll ein "Treff- und Orientierungspunkt" sein und ist auch der "Auftakt" für das Viertel, das gerade Zug um Zug in den verschiedenen Bauabschnitten realisiert wird.

Das Tor zum neuen Viertel. (Foto: Vizoom für Allmann Sattler Wappner)

Im Mittelpunkt des Konzepts für das Stadtteilzentrum steht der Anspruch, einen attraktiven "Kommunikationsraum" im Viertel zu schaffen. Unter den Bäumen sind "Sitzringe" vorgesehen, die zum Verweilen einladen. Die Begriffe Durchlässigkeit und Transparenz sollen die Atmosphäre bestimmen. Ein offener, durchlässiger Stadtraum ermögliche nämlich eine gute Orientierung und binde die unterschiedlichen Nutzungen (Geschäfte, Markt, Veranstaltungen, Gastronomie) zusammen, heißt es im Konzept.

Bäume, Rasen und Sträucher sowie begrünte Dachflächen sind typische Kennzeichen des Stadtviertelzentrums. So wird es auf dem Dach des Hochhauses eine Terrasse geben, die alle Bewohner nutzen können. Die Planer versprechen einen "herrlichen Ausblick auf die umgebende Stadtlandschaft". Ob solche Gemeinschaftsterrassen auch auf den anderen Häusern entstehen, ist noch nicht klar. Zunächst sollen diese Dächer großflächig begrünt werden.

© SZ vom 28.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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