"Othello" in München:Sturm im Inneren

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Innenraum einer Beziehung, die wie in einem Zeitraffer ins Verderben rast: Jonas Kaufmann als Otello und Anja Harteros als Desdemona. (Foto: Wilfried Hösl)

Für Amélie Niermeyers Neuinszenierung von Verdis "Otello" an der Bayerischen Staatsoper hat Christian Schmidt das Bühnenbild geschaffen.

Von Egbert Tholl

Christian Schmidt kommt in die Rheingold-Bar im Nationaltheater und streicht erst einmal mit der Hand über die Holzvertäfelung. Der Mann mag Material, und dieses hier interessiert ihn. Oft schon hat er Material zusammengebaut zu tollen Welten, Räumen, in denen sich schon sehr viele Sängerinnen und Sänger wohl fühlten, von denen sie sich anregen, inspirieren ließen. Schmidt ist Bühnenbildner. Kostüme entwirft er manchmal auch. Dafür wurde er mehrfach in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Opernwelt zum Bühnen- respektive Kostümbildner des Jahres gekürt. Er arbeitete bei den Salzburger Festspielen, in Wien, Hamburg, Zürich, Berlin, Stuttgart, an vielen großen Häusern, viel mit Christof Loy und immer wieder mit Claus Guth zusammen. Eine Zeit lang konnte man sich eine Guth-Inszenierung gar nicht ohne ein Schmidt-Bühnenbild vorstellen. Inzwischen versuchen sie es immer mehr mit anderen Partnern, wollen ihr Spektrum erweitern. So sagt dies Schmidt. Und baute für die Regisseurin Amélie Niermeyer das Bühnenbild für deren Inszenierung von Verdis "Otello", die am Freitag, 23. November, Premiere an der Bayerischen Staatsoper hat - mit Jonas Kaufman (Otello), Anja Harteros (Desdemona), Gerald Finley (Jago) und Kirill Petrenko am Pult. Am 2. Dezember (19 Uhr) ist die Aufführung im Livestream zu sehen.

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