Osterferien im Museum:Kugeln, Klang und Kunst

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Kleine Wissenschaftler können im Kinderreich des Deutschen Museums werkeln. (Foto: Robert Haas)

Mit Farben experimentieren, Zukunftsmodelle bauen oder Schattentheater inszenieren: In den Osterferien bieten viele Museen in München spezielle Programme für Kinder.

Von Barbara Hordych

Die einen lieben es, in die rot lackierte Riesengitarre hineinzukrabbeln, von innen die Saiten anzuschlagen und die Töne an den Wänden mit den Händen zu spüren. Die anderen haben das Fischerboot "Maria Ewer" aus dem Jahr 1880 besonders ins Herz geschlossen. Stolze 70 Jahre lang blieb es in Fahrt, bis es nach seiner Stilllegung auf der Museumsinsel strandete, wo es seitdem als "Museumsschiff" bewundert werden kann. Oder ist vielleicht die Altamira-Höhle am Spannendsten?

Seit 1962 gibt es im Deutschen Museum eine Nachbildung der berühmten Deckenmalereien der spanischen Höhle, deren originale Zeichnungen rund 15 000 Jahre alt sind. Sie zeigen erstaunlich realistische Bilder von Tieren: ein Pferd, Hirschkühe, zum größten Teil aber Bisons, die in der Eiszeit in diesen Breiten gelebt haben. Keine Frage, das Deutsche Museum hält viele Entdeckungen für wissensdurstige junge (und auch ältere) Besucher bereit.

Damit es auch so bleibt, ist in dem Ferienprojekt "Mein Lieblingsobjekt" die Meinung und die Kreativität junger Museumsforscher gefragt. "Nach einer Führung durch verschiedene Ausstellungsbereiche können die Besucher ihre eigenen Wünsche für das Deutsche Museum der Zukunft gestalten", sagt Museumssprecher Gerrit Faust. Welche Objekte und Stationen sind den jungen Besuchern die liebsten? Was wollen sie künftig gerne im Museum erleben?

"Die Mitarbeiter bauen mit den Kindern Modelle für dieses Wunschmuseum, die später auch im Kinderreich ausgestellt werden". Das Kinderreich, das derzeit wegen des Umbaus im Museum temporär auf ein 600 Quadratmeter großes Areal neben dem Eingang zum Bergwerk gezogen ist, soll 2019 komplett neu eröffnet werden. Und zwar wieder im Untergeschoss des Museums, auf einer größeren Ausstellungsfläche. "In der neuen Kinder-Ausstellung wird auch das heiß geliebte Feuerwehrauto wieder mit dabei sein, für das im Übergangs-Kinderreich kein Platz war", sagt Faust. Mit einfließen sollen am neuen Standort auch die Vorstellungen, die die jungen Museumsplaner jetzt äußern und gestalten können.

Auch andere Münchner Museen laden in den Ferien zu kreativen Aktionen ein: Das Ägyptische Museum bietet erstmals eine Werkstatt zu verschiedenen Themen der altägyptischen Kultur an. Vor oder nach dem Museumsbesuch kann gebastelt oder gemalt werden. Mit vielfältigen Materialien wird auch in den Kursen im Franz Marc Museum experimentiert. Dazu gehört sogar schon ein Angebot für Dreijährige, die ihre Lieblingspuppe oder ihr Kuscheltier auf die Leinwand bringen können.

Und im Lenbachhaus werden die Besucher zu Theaterakteuren: Von den Gemälden der aktuellen Ausstellung "Bildschön - Ansichten des 19. Jahrhunderts" lassen sie sich auf der Bühne zu einem Schattentheater inspirieren.

Mein Lieblingsobjekt, 5-8 J., Sa., 15. bis Di., 18. April, 10 bis 16 Uhr, ohne Anmeldung, Deutsches Museum, Ebene 2, Museumsinsel 1, 089/2179411; Werkstatt im Ägyptischen Museum, Di. 11. bis Do., 13. April, 10 - 13 Uhr; Di., 18. bis Fr., 21. April, 13- 16 Uhr, Gabelsbergerstraße 35; Schattentheater "Was war einmal und was ist jetzt?", Do., 13., Mi., 19. und Fr., 21. April, je 10 - 16.30 Uhr, Lenbachhaus, Luisenstraße 33; Meine Lieblingspuppe auf Leinwand, ab 3 J., Fr., 14. April, 10-13 Uhr, Franz Marc Museum im Franz Marc Park 8-10, Kochel am See, alle weiteren Kurse unter www.franz-marc-museum.de

© SZ EXTRA vom 13.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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