Olympiadorf:Autoreifen aufgeschlitzt

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Polizei verspricht Anwohnern, häufiger Streife zu fahren

Von Nicole Graner, Olympiadorf

Abgestellte Caravans, Anhänger aller Arten, Dauerparker und Autos von Mitarbeitern der Firma BMW - wer einen Parkplatz in der Nadistraße sucht, kann schon mal verzweifeln. Es kann dauern, bis man eine Lücke gefunden hat. Das geht vor allem den Anwohnern so, die - wenn sie keine der kleinen Garagen haben - so manche Runden drehen müssen. Der extreme Parkplatzmangel, nicht nur in der Nadistraße, sondern im gesamten Olympischen Dorf, dürfte vermutlich auch der Grund sein, warum in den letzten zwei Jahren immer wieder Reifen von parkenden Autos aufgeschlitzt werden. Es gehe sogar soweit, erklärt ein Anwohner der Nadistraße dem Bezirksausschuss (BA) Milbertshofen-Am Hart in dessen jüngster Sitzung, dass sich einige Anwohner mit dem Gedanken tragen würden, wegzuziehen.

In den letzten zwei Jahren seien insgesamt acht Fälle vorgekommen, einigen Anwohnern seien wiederholt die Autoreifen aufgeschlitzt worden. Beim letzten Fall habe der unbekannte Täter sogar die Kraftstoffzufuhr durchtrennt, so dass Benzin ausgelaufen sei und die Polizei und die Feuerwehr kommen mussten. Deshalb bedauerten die Anwohner der Nadistraße sehr, dass die Polizei keine verstärkten Streifen schicke und dem Problem nicht intensiv genug nachgehe.

Der Polizeiinspektion (PI) 43 ist bekannt, dass im Bereich des Olympischen Dorfes wiederholt Reifen an abgestellten Pkws zerstochen werden. Die Häufigkeit sei, wie die Polizei mitteilt, auch "höher als im sonstigen Bereich der PI 43". In der Vergangenheit seien vor allem abgestellte Wohnmobile und ausländische Pkws betroffen gewesen. Als Ursache sieht die Polizei ebenfalls den großen Parkplatzmangel und vermutet, dass der oder die Täter unter verärgerten Anwohnern zu suchen seien.

Eine lückenlose Überwachung sei allerdings, wie Constanze Spitzweck von der Polizei erklärt, durch die Unübersichtlichkeit der Straßenführung im Dorf und dem damit verbundenen Personalaufwand kaum möglich. Auch die Überwachung mit technischem Gerät sei bereits geprüft worden - und scheiterte am "zu hohen technischen und personellen Aufwand im Verhältnis zum entstandenen Schaden und dem zu erwartenden Erfolg".

Dem Wunsch der Anwohner nach vermehrter Kontrolle wird die Polizeiinspektion allerdings nachkommen. Wie Spitzweck versichert, habe man die Beamten beauftragt, im Rahmen der Streife durch das Straßensystem des Olympischen Dorfes insbesondere die Nadistraße miteinzubeziehen. Auch sei die Sicherheitswacht im Viertel darum gebeten worden, den "Untergrund" des Olympischen Dorfes verstärkt im Auge zu haben. Auch Hausmeister und Hausverwaltungen seien auf das Problem aufmerksam gemacht worden.

© SZ vom 27.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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