Oide Wiesn:Das gemütliche Oktoberfest

Nostalgische Fahrgeschäfte, seltsame Misswahlen und weniger Betrunkene: Während das Oktoberfest mehr und mehr zur wilden Party wird, geht es auf der Oiden Wiesn noch gemütlich zu. Nostalgie wird hier groß geschrieben - auch bei den Preisen. Ein Besuch.

Simon Leonhardt

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(Foto: Simon Leonhardt)

Nostalgische Fahrgeschäfte, seltsame Misswahlen und weniger Betrunkene: Während das Oktoberfest mehr und mehr zur wilden Party wird, geht es auf der Oiden Wiesn noch gemütlich zu. Nostalgie wird hier groß geschrieben - auch bei den Preisen. Ein Besuch. Im Jubiläumsjahr 2010 zog die Historische Wiesn mehr als eine halbe Million Besucher an, deshalb findet sie auch in diesem Jahr wieder statt. Über einen passenden Namen dachte ganz München nach. Die Vorschläge reichten von "Gmiatlicher Wiesn" über "Minga-Wiesn" bis hin zu "S'Wieserl". Am Ende entschied sich die Jury für "Oide Wiesn". Pferderennen wie im Jubiläumsjahr gibt es hier keine mehr, dafür aber wieder die historischen Fahrgeschäfte, die bei den Besuchern besonders gut ankommen.

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(Foto: Simon Leonhardt)

Zum Beispiel bei Carmen Kühnl. Eine Fahrt mit dem Etagenkarussell gehört für sie zum Pflichtprogramm. "Das sind einfach Kindheitserinnerungen. Die Oide Wiesn hat schon was von der Wiesn von früher", sagt ihr Mann. Nostalgisch sind allerdings nicht nur die Fahrgeschäfte, sondern auch die Preise: Wer die drei Euro Eintritt für die Oide Wiesn bezahlt hat, den kostet jede Fahrt nur noch einen Euro.  Anzeige: Sie suchen noch nach einem tollen Wiesn-Outfit oder dem passenden Accessoire? - Dann schauen Sie doch mal im Shop unseres Kooperationspartners "Oktoberfest.de" vorbei.

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(Foto: Simon Leonhardt)

Das "Velodrom" war schon im vergangenen Jahr ein Publikumsmagnet. Die Fahrräder sind, sehr zur Freude der Schaulustigen, so gebaut, dass das Fahren mit ihnen nicht immer ganz leicht fällt: Sie hüpfen auf und ab oder steuern nach rechts, wenn man nach links lenkt. Das wollen viele nicht nur ansehen, sondern auch selbst ausprobieren.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Neu in diesem Jahr ist die Dicke Berta. Ziel ist es, eine Scheibe so stark anzuschieben, dass sie in einer Schiene möglichst weit nach oben gleitet. Christian Ude hat die Dicke Berta vor ein paar Tagen schon einmal ausprobiert. Er stieß nicht allzu fest - so dass ihm von der Anzeige an der Dicken Berta bescheinigt wurde, lediglich ein "O geber" zu sein. Für einen "Pfundskerl" oder gar den "Wiesn-Moaster" hat es bei weitem nicht gereicht.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Außerdem gibt es in diesem Jahr gleich zwei Festzelte auf der Oiden Wiesn. In der "Schönheitskönigin" spielt die Kapelle Volksmusik statt Partyhits. Unter dem Motto "Macht's mit!" soll hier jeder bei den professionellen Gruppen mittanzen, -singen und -musizieren. Außerdem wird hier jeden Tag eine Schönheitskönigin unter den Besucherinnen gekürt. Dabei geht es allerdings nicht nur um Kurven ...

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(Foto: Robert Haas)

... sondern vor allem um Fertigkeiten. Die Bewerberinnen müssen Knödel drehen, Teppiche klopfen und, gleichzeitig, Wirsing und Maßkrug stemmen.

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(Foto: Anna Fischhaber)

Betrunkenen begegnet man auf der Oiden Wiesn kaum, dafür vielen Familien. Die Sanitäter hier haben deshalb deutlich weniger Stress. Während die Kollegen auf der "freien Wiesn", wie sie das hier nennen, eine Bierleiche nach der anderen verarzten müssen, suchen hier vor allem kleine Mädchen ein Pflaster.

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(Foto: Simon Leonhardt)

Ein Highlight im zweiten Bierzelt, dem "Festzelt Tradition", sind die Goaßlschnalzer, die ihre Peitschen im Takt zur Musik über die Köpfe der Gäste knallen lassen. Weniger traditionell sehen die Bedienungen hier aus - zum bayerischen Dirndl tragen sie afrikanische Schürzen.

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(Foto: Simon Leonhardt)

Historischer sind die Konzert-Notenorgeln auf der Oiden Wiesn - diese etwa ist von 1906 und macht optisch einiges her.

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(Foto: Simon Leonhardt)

Auch wenn dieses Jahr kein Museumszelt mehr aufgebaut worden ist, sind noch ein paar Ausstellungsstücke auf dem Gelände verteilt. Wie zum Beispiel diese alten Traktoren, die früher die Schaustellerwägen zogen.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Das Fahrgeschäft "Calypso" stammt noch aus den sechziger Jahren. Auch wenn es im Vergleich zu Nachfolgern wie dem "Breakdance" etwas altmodisch wirkt, ist die Fahrt ein rasantes Vergnügen. Das kann man jedenfalls dem Quietschen der Mitfahrenden entnehmen.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Nicht weniger rasant geht es bei der "Fahrt ins Paradies" zu. Das Geschäft von 1939 erinnert mit seiner Berg- und Talfahrt ein bisschen an die "Krinoline", doch wer sich hier gemütlich zurücklehnen kann, muss starke Nerven haben - es dreht sich deutlich schneller.

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(Foto: Simon Leonhardt)

Das Ehepaar Achilles ist gerade erst gekommen, die "Fahrt ins Paradies" hat es aber bereits ausprobiert: "Wie man merkt, müssen Fahrgeschäfte nicht immer noch spektakulärer werden", sagen sie. Gut gefällt ihnen auch die entspannte Atmosphäre. "Es ist wirklich gemütlich hier. Und der Kontakt mit den anderen Gästen ist ein viel freundlicherer als draußen."

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(Foto: Simon Leonhardt)

Natürlich dürfen auf einem traditionellen Volksfest auch Wurfbuden nicht fehlen. Bereits 1818 eröffnete der erste Stand auf dem Oktoberfest. Die Bude "Runter mit dem Zylinder" hat vergangenes Jahr ihren 100. Geburtstag gefeiert. Besonders für Kinder ist es eine willkommene Herausforderung, den lustigen Holzköpfen die Hüte herunter zu werfen.

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(Foto: Simon Leonhardt)

Die Erwachsenen-Version findet sich gegenüber: Am Stand von Josef Kalb kann man sich im Armbrustschießen üben. Der Schießsport ist eng mit der Geschichte der Wiesn verknüpft. Noch immer tragen verschiedene Schützenverbände ihre Meisterschaften auf dem Oktoberfest aus.

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(Foto: Simon Leonhardt)

Herr Traue hat das Armbrustschießen zum ersten Mal ausprobiert - und darf seine "Treffer" mit nach Hause nehmen. "Ich finde dieses Oktoberfest hier sehr kindgerecht. Ich habe selbst Enkelkinder und die Oide Wiesn wäre sicher was für sie", sagt er.

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(Foto: Simon Leonhardt)

Vielleicht wäre ja auch ein kleines Mitbringsel etwas. Neben den Standard-Wiesn-Andenkenläden ist auch "Servus.Heimat" vertreten. Mit rosa Krickerln, Badeenten in Lederhosen oder König-Ludwig-Hampelmännern schlägt der Andenkenladen die Brücke von der Tradition in die heutige Zeit - und passt vielleicht gerade deshalb so gut auf die Oide Wiesn. Anzeige: Sie suchen noch nach einem tollen Wiesn-Outfit oder dem passenden Accessoire? - Dann schauen Sie doch mal im Shop unseres Kooperationspartners "Oktoberfest.de" vorbei.

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