München:Weder informiert noch konsultiert

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Der Streit um die Belastung der Container an der Grandlschule nimmt an Schärfe zu. (Foto: Lukas Barth)

Stadt hält Messwerte an Grandlschule für unbedenklich - und kritisiert die Eltern

Die Messreihen, welche die Stadt in den Schulcontainern an der Grandlstraße durchführen lässt, sind noch nicht abgeschlossen. Allerdings hat das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) mittlerweile ein Gutachten bewertet, das von den Eltern bei einem externen Fachbüro in Auftrag gegeben worden war. Aus Sicht der Stadt geht daraus hervor, dass der Richtwert für gesundheitsschädliche Formaldehyd an allen Messstellen nicht überschritten werde.

Zuletzt hatten erneut Eltern über Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten ihrer Kinder geklagt, die mutmaßlich durch Formaldehydbelastung in der Containeranlage ausgelöst würden. Nach Angaben der Stadt liegen die Ergebnisse jedoch deutlich unter dem deutschen Richtwert von 0,1 ppm (parts per million) und auch unter dem Luftgütewert (0,08 ppm) der Weltgesundheitsorganisation (WHO), auch wenn noch nicht alle Rohdaten ausgewertet seien. "Deshalb besteht zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Veranlassung für eine Schließung der Räume", heißt es in einer Mitteilung. Gemeint ist das unlängst geschlossene Container-Modul A. In der Mitteilung übt die Stadt deutliche Kritik am Vorgehen der Eltern. Die zuständigen Referate seien nicht über den Auftrag an den externen Gutachter informiert und auch nicht konsultiert worden. Die Messungen hätten nach den Vorgaben des Elternbeirats stattgefunden, also unter "Extrembedingungen".

Die Räume seien acht Stunden verschlossen worden. Dann seien Kinder sowie Lehrpersonal in die dann ungelüfteten Räumen zum Unterricht sowie zur Mittagsbetreuung gebeten worden. "Untersagt wurde in der Folge die Lüftung des Raumes über die Fenster. Unter regulären Unterrichtsbedingungen hat das Lüften jedoch laut Schulleitung alle 45 Minuten zu erfolgen", heißt es in der Erklärung des RGU, das zu dem Schluss kommt: "Es ist bedenklich, dass Kinder sowie Lehrerinnen und Lehrer diesen raumklimatischen Bedingungen ausgesetzt worden sind."

© SZ vom 13.07.2015 / czg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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