Obermenzing:Allen stinkt es

Die Deutsche Bahn lässt Obermenzings Bahnhof verdrecken

Urin-Geruch, Erbrochenes und Taubenkot: Die S-Bahn-Station Obermenzing ist unzumutbar verdreckt, das hatte der Bezirksausschuss schon im vergangenen November kritisiert und deshalb die Stadt gebeten, bei der Deutschen Bahn & Service AG nachzufragen, was dieser Schlendrian soll. Das Referat für Arbeit und Wirtschaft hat der Bahn daraufhin eine Stellungnahme abgetrotzt, die allerdings nicht sehr optimistisch stimmt: Der Bahnhof, heißt es da, werde nach einem bundesweit festgelegten Zyklus zweimal wöchentlich gereinigt. Bei "Ad-hoc-Maßnahmen wie Erbrochenem" werde ein zusätzlicher Reinigungsauftrag herausgegeben. Bürger und Fahrgäste könnten solche Akutfälle über die Servicenummer 0 89/13 08-10 55 melden.

Das Referat teilt dem Bezirksausschuss in bedauerndem Ton mit, dass die Stadt keine "gesellschafterrechtlichen Weisungsbefugnisse gegenüber der Bahn AG habe. Die Einflussmöglichkeiten auf das Unternehmen und seinen Reinigungsdienst seien gering. Der Bahnhof Obermenzing, so habe man feststellen müssen, sei kein Einzelfall. Im Münchner Westen seien wiederholt Probleme mit der beauftragten Reinigungsfirma zu beobachten. Aufgeben will der Bezirksausschuss aber nicht: Sein Vorsitzender Romanus Scholz (Grüne) wird sich nun direkt bei der DB Bahn & Service beschweren. Sein Vorgänger, Stadtrat Christian Müller (SPD), offenbar leidgeprüft, meinte zu Scholz: "Wenn es Dir gelingt, auf die Bahn Einfluss zu nehmen, sag' uns bitte, wie das geht."

© SZ vom 14.01.2016 / czg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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