Oberhaching:Kraftakt auf holprigem Forstweg

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Der Radweg zwischen Oberhaching und Geiselgasteig durch den Forst bleibt noch bis Ende November gesperrt. (Foto: Claus Schunk)

Die Sperrung der Radhauptverbindung im Perlacher Forst dauert an und zwingt Fahrradfahrer auf eine Ausweichroute. Grund ist eine Verzögerung auf der Baustelle der Grünwalder Geothermie.

Von Carla Augustin, Oberhaching

Fahrradfahrer müssen noch bis 30. November im Perlacher Forst von der asphaltierten Radschnellverbindung auf einen holprigen Weg entlang der Bahngleise ausweichen. Grund dafür ist eine Geothermie-Baustelle, die seit April diesen Jahres den Weg blockiert und jetzt vom Landratsamt München um einen Monat verlängert wurde.

Seit bald drei Jahren können Radfahrer normalerweise auf der Radhauptverbindung München Süd schnell von Oberhaching zum Geiselgasteig und von da aus zur Grosshesseloher Brücke kommen. Diese wiederum ist gut angebunden an Rad- und Fußwege Richtung Münchner Innenstadt. Derzeit ist der Radweg durch den Forst jedoch gesperrt. Die Erdwärme Grünwald verlegt dort Fernwärmeleitungen.

Statt eines ausgebauten, asphaltierten und im Winter geräumten Weges müssen Radler nun mit einem holprigen Forstweg Vorlieb nehmen. Das ist laut Jörg Koppen, zuständig für Verkehr und Ortsentwicklung bei der Agenda 21 in Oberhaching, gerade jetzt im Herbst ein Problem: "Der Weg ist bei Regen schwer befahrbar." Die Länge des Umweges sei nicht das größte Problem, sondern die Beschaffenheit. Er weist darauf hin, dass die Umleitung nicht asphaltiert, sondern lediglich mit einem "wassergebunden Wegbelag" versehen sei.

Laut Koppen nutzen um diese Jahreszeit zwar weniger Ausflügler den Radschnellweg als Pendler. Aber er schätzt, dass ein paar hundert Fahrradfahrer am Tag von der Umleitung betroffen sind. Im Sommer seien es jeden Tag Tausende gewesen. Pendler würden Zeit verlieren und für Familien mit Fahrradanhängern oder Lastenradfahrer sei der Umweg ein Kraftakt.

Auch die Sicherung und Beschilderung der Baustelle bereiten Koppen Sorge. Sowohl der Umweg als auch die Baustelle an sich seien zwar beschildert, jedoch würden immer wieder Passanten Schilder umdrehen oder gar im Wald verstecken. Auch der frühe Einbruch der Dunkelheit sei ein Problem: "Der Weg hat keine Beleuchtung."

Die Verantwortung für eine verkehrssichere Baustelle als auch Umgehung, sieht Koppen beim Landratsamt München. Dieses sei Auftraggeber und müsse somit die Sicherung der Baustelle an die Dienstleister vorgeben. Das Landratsamt versichert auf Anfrage, dass jede Baustellensicherung und Umleitung so eingerichtet sei, dass diese verkehrssicher zu nutzen sei.

Koppen zufolge gebe es aber hin und wieder Radler, die zu schnell um die Kurve und in die Baustelle fahren. "Das kommt selten vor, aber manchmal eben doch." Auch bei extremer Witterung wie einem Sturm würden an der Baustelle gelegentlich Dinge umfallen, und so die Sicherheit der Radfahrer gefährden. Ziele einer ausreichenden Sicherung sollten eine "vorsorgende Unfallvermeidung und attraktives Radfahren" sein, so Koppen.

Die Bauarbeiten dauern seit April an und sollten bereits seit Oktober abgeschlossen sein. Doch aufgrund eines Brandanschlags auf eine Geothermie-Leitung Ende Oktober verzögern sie sich.

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