Obergiesing:Grenzwerte überschritten

Lokalpolitiker kämpfen um bessere Luft

Zu den am höchsten mit Luftschadstoffen belasteten Stadtbezirken Münchens gehört Obergiesing-Fasangarten. An der Tegernseer Landstraße und der Chiemgaustraße, wo die Stadt 2018 unter anderem - ergänzend zu den Messstationen des Landesamts für Umwelt - den Stickstoffdioxidgehalt der Luft ermitteln ließ, werden die Grenzwerte demnach um fast 50 Prozent überschritten. Darauf hat der Stadtrat Ende März reagiert und beschlossen, mit kurzfristig wirksamen Eingriffen für eine bessere Luft zu sorgen. Dabei will der Bezirksausschuss (BA) beteiligt werden. Einen entsprechenden Beschluss, den die grüne Fraktion eingebracht hat, verabschiedete das Gremium in seiner Sitzung am Dienstagabend.

Die Grünen sehen sich durch die Messergebnisse in ihrer Einschätzung bestätigt, dass in München mit der Luft keineswegs alles in Ordnung ist, wie dies noch vor Kurzem Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) behauptet hätten. Im Gegenteil, es zeige sich, "dass gerade im Stadtbezirk 17 noch immenser Aufholbedarf besteht", wie Philippe Oßwald, Mitglied der Grünen im Unterausschuss Umwelt, sagte. Da die EU dazu tendiere, die Grenzwerte zu verschärfen, sei im Stadtbezirk zwingend Handlungsbedarf gegeben.

Das Rathaus will nun als kurzfristige Eingriffe unter anderem eine Geschwindigkeitsregulierung, eine Veränderung der Straßenaufteilung und der Ampelschaltung prüfen lassen. Nach Ansicht der Grünen sollte dabei auch versucht werden, die Menschen zu motivieren, vom Pkw auf andere Verkehrsmittel umzusteigen. So könnte auf der Chiemgaustraße eine Busspur eingerichtet werden. Da nach Jahren der Untätigkeit endlich etwas zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung getan werden müsse, sei eine Beteiligung des BA geboten. Die übrigen Fraktionen sahen dies genauso und nahmen den Antrag an.

© SZ vom 11.04.2019 / gru - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: