Obergiesing:Giesing zur Zeit der Räterepublik

Stadtteilspaziergang nach der Mahnwache am Uhrmacherhäusl

Einblicke in einen der spannendsten Abschnitte der Münchner Geschichte verspricht die nächste Mahnwache vor dem illegal abgerissenen Uhrmacherhäusl an der Oberen Grasstraße 1. Dazu konnte die Bürgerinitiative von "Heimat Giesing" Udo Siefken als Referenten gewinnen. Nach dem Auftakt der Mahnwache am Freitag, 14. Juni, um 18 Uhr erläutert Siefken bei einem Stadtteilspaziergang die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg von der Niederschlagung der Räterepublik 1919 bis hin zur Machtergreifung durch die Nazis. Am Alpenplatz, der Edelweißstraße und der Aignerstraße bildeten sich regelrechte Labors der Demokratie - sowohl mit basisdemokratischen als auch sozialistischen Experimenten. Beim Spaziergang wird Siefken von der politischen und gesellschaftlichen Situation der Bevölkerung und deren Wohnsituation nach der Kaiserherrschaft erzählen. So zeigt er unter anderem Häuser, in denen bis zu 90 Personen untergebracht waren. Beim Spaziergang können Teilnehmer in die Zeit des Neuanfangs eintauchen - mit dem Ruf nach mehr Mitbestimmung, mehr Gleichberechtigung und mehr Freiheiten.

Als junger Student hat Udo Siefken Giesinger Zeitzeugen der Münchner Räterepublik interviewt. Diese erhaltenen und vor Kurzem restaurierten Videoaufnahmen wurden von dem namhaften Regisseur Klaus Stanjek für den Dokumentarfilm "Rote Räte - Die bayerische Revolution aus der Sicht von Augenzeugen" verwendet. Der Film wurde am 13. Februar im Rio Filmpalast uraufgeführt. Trailer, Termine weitere Aufführungen sowie Hintergründe zum Film finden sich unter www.rote-räte.de.

© SZ vom 12.06.2019 / gru - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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