Obergiesing:Einladung zum Umsteigen

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Der McGraw-Graben in Giesing ist durch den Autoverkehr überlastet. (Foto: Florian Peljak)

SPD fordert bessere Anbindung des McGraw-Areals an den öffentlichen Personennahverkehr

Von Hubert Grundner, Obergiesing

Nach langen Jahren der Stagnation kommen nun konkrete Überlegungen zur Bebauung der früheren McGraw-Kaserne in Gang: Der Freistaat will dort vor allem Wohnungen für die eigenen Bediensteten schaffen. Entsprechende Pläne sollen am kommenden Dienstag, 24. Juli, bei einer Einwohnerversammlung vorgestellt werden. Die SPD-Fraktionen in den Bezirksausschüssen 17 und 18 haben dies offenbar zum Anlass genommen, sich mit eigenen Vorschlägen in die Diskussion einzuklinken. Eine ihrer Hauptforderungen: Bei der Anbindung des Areals soll der öffentliche Nahverkehr im Vordergrund stehen. "Der Bau der Staatsbedienstetenwohnungen auf dem McGraw-Gelände zwischen Tegernseer Landstraße, Warthofstraße und Stadelheimer Straße ist mehr als überfällig. Seit über 15 Jahren wird hier vom Freistaat Bayern und der CSU im Landtag Wohnungsbau angekündigt. Wir benötigen diese Wohnungen sicher so schnell wie möglich", erklärt Birgit Knoblach, Sprecherin der SPD-Fraktion im Bezirksausschuss 17 Obergiesing-Fasangarten. Allerdings, so Knoblach, müsse jetzt langfristig geplant und gehandelt werden. "Neben den neuen Wohnungen benötigen wir und München insgesamt eine große Park-and-ride-Möglichkeit für die zahlreichen Pendler, die über die A 99 nach München kommen. Nur so können wir den Verkehrskollaps, der München mehr und mehr droht, eindämmen", sagt Knoblach.

Für eine Park-and-ride-Anlage spreche die sehr gute Anbindung des McGraw-Geländes an U-Bahn-Haltestellen und zwei Buslinien. Laut Knobloch wäre das eine enorme Entlastung für die Pendler, für die Anwohner und München insgesamt. Zudem wäre die neue P+R-Anlage eine ideale Ergänzung zur bereits bestehenden P+R-Anlage am Mangfallplatz.

"Wir müssen jetzt langfristig bürgerfreundlich planen, denn der zunehmende Verkehr ist eine Belastung insbesondere für die Anwohner. Deswegen fordern wir heute diese Park-and-ride-Anlage", erklärt Michael Sporrer von der SPD-Fraktion im Bezirksausschuss 18 Untergiesing-Harlaching. In den Planungen dafür müssten auch Stellplätze für Polizeibedienstete und Mitarbeiter der umliegenden Behörden wie Bauamt und Justizvollzugsanstalt berücksichtigt werden, die an ihre Dienststellen pendeln. "Diese Menschen, die sich jeden Tag für unsere Sicherheit einsetzen, brauchen ebenfalls ein Kontingent an Stellplätzen", betont Sporrer. Denn auch in Zukunft würden vor allem die Mitarbeiter aus dem Münchner Südosten pendeln müssen und pendeln wollen.

Im Bezirksausschuss 18 wird bereits seit längerer Zeit über eine Ausweitung des Park-and-ride-Angebots am Mangfallplatz und zusätzlichen Parkraum am Wettersteinplatz diskutiert. "Je besser die Park-and-ride-Angebote sind, umso eher nutzen die Pendler die öffentlichen Verkehrsmittel. Daher müssen wir jetzt konzentriert und langfristig planen", so Sporrer. Für die Wohnbebauung selbst fordern die SPD-Fraktionen aus beiden Stadtbezirken "autofreies" beziehungsweise "autoreduziertes" Wohnen, da die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel für das McGraw-Gelände nahezu ideal sei. Darüber hinaus sei bei der Gestaltung der Bebauung auf massive Begrünung der Fassaden und Dächer Wert zu legen. Die Dächer der Wohnhäuser sollten als Gemeinschaftsflächen gestaltet werden und gegebenenfalls auch als Gemeinschaftsgärten nutzbar sein. Zugleich fordern die Sozialdemokraten den Freistaat auf, die Gelegenheit zu nutzen, um sich als innovativer Gestalter von Wohn- und Lebensraum zu zeigen. Der Bezirksausschuss Obergiesing-Fasangarten hat den Anträgen bereits zugestimmt.

© SZ vom 21.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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