Obergiesing:Begehrte Zaun-Fragmente

Durch historische Fotodokumente vom 23. Juli 1942 ist der Metallzaun an der Orleansstraße in Haidhausen zu einem Gedenkort für Sophie Scholl und den Widerstand der Weißen Rose geworden. Der Obergiesinger Bezirksausschuss (BA) setzt sich dafür ein, ein Zaunfragment in eine Gedenkstätte bei der Justizvollzugsanstalt Stadelheim einzuarbeiten, wo Sophie Scholl, ihr Bruder Hans und Christoph Probst am 22. Februar 1943 enthauptet wurden; Alexander Schmorell, Willi Graf und Kurt Huber wenige Monate später.

Der einstimmig angenommene BA-Antrag nennt als möglichen Gedenkort auch den Friedhof am Perlacher Forst, wo die Geschwister Scholl, Probst und Schmorell begraben liegen. Nach Informationen des Haidhauser Bezirksausschusses haben bereits 50 Institutionen, darunter viele nach Sophie Scholl benannte Schulen, ihr Interesse an Zaunfragmenten aus der Orleansstraße angemeldet. Die Stadt solle sich also rasch ihrerseits um ein Fragment bemühen. Handlungsbedarf, wenn auch vielleicht nicht ganz so eiligen, sieht der BA auch im Fall des Ehrengrabs für die Geschwister Scholl und Christoph Probst. Dessen schlichte und karge Gestaltung hatten einige BA-Mitglieder anlässlich der Gedenkfeier zu Sophie Scholls 100. Geburtstag als unangemessen empfunden. Ein fraktionsübergreifender Antrag zum Thema ist in Vorbereitung.

© SZ vom 26.05.2021 / raj - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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