Oberföhring:Zielkonflikt beim Warten

Vor der Ampel an der Cosimastraße brauchen Fußgänger viel Geduld

Wer die Cosimastraße an der Fußgängerampel in Höhe der Taimerhofstraße überqueren will, wird auch weiterhin eine Portion Geduld mitbringen müssen. Dies geht aus der Reaktion des Kreisverwaltungsreferats (KVR) auf die Bitte eines Bürgers um kürzere Ampelschaltung hervor. Die Druckampel schalte "derart langsam, dass praktisch keiner darauf wartet", klagte der Mann in dem Schreiben an den Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen. Zwar wolle man "Kindern ein Vorbild sein, auf der anderen Seite droht man so, die Trambahn zu verpassen".

Der KVR-Sachbearbeiter reagierte mit einem Grundsatzreferat über den "Zielkonflikt zwischen dem Wunsch nach kürzeren Wartezeiten für Fußgänger, der Notwendigkeit", die Ampeln entlang der verkehrsreichen Cosimastraße zu koordinieren sowie der Vorrangstellung der Straßenbahn.

Die Ampelschaltung könne nur ein Kompromiss sein, das KVR werde "aufgrund der komplexen Zusammenhänge derzeit von einer Änderung der Signalsteuerung absehen". Weil die Ampel an der Taimerhofstraße auf die Ampeln an Ruth-Drexel- und Johanneskirchner Straße abgestimmt ist, haben Fußgänger nur ein enges Zeitfenster, um Grün anzufordern. Verpassen sie es auch nur um eine Sekunde, müssen sie eine komplette Ampelphase warten. "Es ist dann nämlich nicht mehr möglich, den gesonderten Signalablauf ,wellengerecht' zu integrieren", erklärt das KVR.

Zuletzt hebt der Sachbearbeiter noch den Zeigefinger: Die "Missachtung des Rotlichts durch Passanten geht nicht von der Signalschaltung, sondern vom individuellen Fehlverhalten einzelner Verkehrsteilnehmer aus".

© SZ vom 16.08.2018 / ust - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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