Oberföhring:Im Alarm

Lesezeit: 2 min

Sozialreferat und Elterninitiative befürchten, dass der Jugendtreff "Muspilli" und ein privater Kindergarten der Erweiterung des Feuerwehrhauses in Oberföhring weichen und in den Bürgerpark umziehen müssen

Von Ulrike Steinbacher, Oberföhring

Ob die Freiwillige Feuerwehr Oberföhring ihr Gerätehaus am bisherigen Standort an der Muspillistraße erweitern kann oder ob sie in den Bürgerpark umziehen muss, soll eine Machbarkeitsstudie klären. Die endgültige Entscheidung über diesen Vorschlag des Kommunalreferates trifft der Stadtrat in seiner Sitzung an diesem Dienstag, 15. November. Treibende Kraft im Hintergrund sind die Feuerwehr Oberföhring und Vertreter der CSU, die erreichen möchten, dass die Feuerwache auf dem Grundstück an der Muspillistraße 25 weiter bestehen kann.

Die Verhältnisse dort sind sehr beengt, und das Gelände ist eigentlich zu klein, um eine Halle für vier Großfahrzeuge zu errichten, wie sie im Rahmen der Generalsanierung gefordert wird. Also erhob die Feuerwehr Einwände gegen den ursprünglichen Plan der Stadt, an diesem Standort einen Neubau zu errichten. Stattdessen schlug sie einen Umzug in den Oberföhringer Bürgerpark vor, wo die neue Wache auf einem Grundstück des Kulturreferates entstehen könnte. Dieses Gelände erwies sich aber ebenfalls als problematisch: Es ist relativ klein, die Zufahrt schwierig.

Für die Kinder ist das "Muspilli" ein wichtiger Anlaufpunkt. (Foto: Florian Peljak)

Deswegen brachte der Bezirksausschuss Bogenhausen auf Antrag der CSU schließlich eine dritte Idee ins Spiel: Das denkmalgeschützte Nachbargebäude, die Alte Schule an der Muspillistraße 27, die ebenfalls sanierungsbedürftig ist, könnte der Feuerwehr zugeschlagen und in die Erweiterung der Wache einbezogen werden, für die dann genügend Platz vorhanden wäre. Die gegenwärtigen Nutzer der Alten Schule wiederum könnten ihrerseits in den Bürgerpark umziehen, schlugen die Stadtviertelpolitiker vor. Einen entsprechenden Antrag an den Stadtrat formulierten im Sommer die CSU-Stadträte Marian Offman und Sebastian Schall.

Allerdings sind die Nutzer der Alten Schule von einem Umzug alles andere als begeistert, wie aus den Unterlagen des Kommunalreferates hervorgeht: In Oberföhrings ältesten Schulgebäude aus dem Jahr 1824 ist der Kinder- und Jugendtreff "Muspilli" untergebracht, der eng mit der Grundschule an der Oberföhringer Straße 224 zusammenarbeitet. Von dort ist das "Muspilli" etwa 350 Meter entfernt - eine Distanz, die auch Grundschulkinder durchaus zurücklegen können. Bei einer Verlagerung in den Bürgerpark wären es aber 800 Meter von der Schule zum Jugendtreff - zu weit aus Sicht des Sozialreferates. Auch die Elterninitiative, die im ersten Stock den "Kindergarten im alten Schulhaus" betreibt, lehnt einen Umzug ab.

Die Freiwillige Feuerwehr braucht mehr Platz. Deshalb will sie ihr Gerätehaus an der Muspillistraße erweitern. (Foto: Robert Haas)

Doch auch die Alte Schule selbst ist sanierungsbedürftig, das Baureferat hat erhebliche Mängel festgestellt. Es fehlt an Brand- und Wärmeschutz, das pädagogische Konzept lässt sich nicht richtig umsetzen. Ehe die Verwaltung jetzt die Feinplanung für die Generalsanierung dieses Gebäudes abschließt, will sie aber erst einmal die Sache mit dem Grundstückstausch klären. Und das möglichst schnell, denn schon Anfang 2017 soll der Stadtrat den Projektauftrag für die Sanierung der Alten Schule erteilen.

Die geplante Machbarkeitsstudie soll drei Varianten prüfen: einmal den Neubau eines Hauses für Jugendtreff und Kindergarten im Bürgerpark Oberföhring und die Nutzung der Alten Schule an der Muspillistraße für die Feuerwehr, und zweitens einen Neubau der Feuerwehr auf zwei verschiedenen Grundstücken im Bürgerpark.

© SZ vom 15.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: