Oberföhring:Für mehr Sicherheit

Lesezeit: 2 min

In der Diskussion über das neue Gerätehaus der Oberföhringer Feuerwehr gibt es einen weiteren Vorschlag: Würde die Schule an der Muspillistraße einbezogen, wäre Platz, um die Wache am alten Standort zu lassen

Von Ulrike Steinbacher, Oberföhring

Die Feuerwehr Oberföhring braucht ein neues Gerätehaus. Die alte Wache an der Muspillistraße 25 ist viel zu klein und technisch längst überholt. Dass etwas geschehen muss, ist allen Beteiligten klar, nur: Was genau, das wird seit Jahren hin- und her diskutiert. Die CSU im Bezirksausschuss Bogenhausen hat der Debatte jetzt ein neues Kapitel hinzugefügt und einen Grundstückstausch vorgeschlagen: Wenn das Nachbarhaus an der Muspillistraße 27 - die alte Schule, die dem Kommunalreferat gehört - dem Feuerwehrkomplex zugeschlagen würde, gäbe es genug Platz, um die Wache am alten Standort neu zu bauen. Der Kinder- und Jugendtreff des Kreisjugendrings freilich, der jetzt im alten Schulhaus untergebracht ist, müsste dann umziehen.

Ohne Angst vor hohen Flammen: Auf dem Hof der Oberföhringer Wehr konnten zuletzt auch die Kleinen den Feuerlöscher-Test machen. (Foto: Catherina Hess)

Die ursprüngliche Idee der Stadt war ebenfalls ein Neubau, allerdings auf dem schmalen Grundstück der Feuerwehr ohne das Nachbarareal. Gegen diesen Plan wehrten sich aber die Feuerwehrleute selbst. Vor zwei Jahren sagte Oberbrandmeister Markus Wehr im Bezirksausschuss Bogenhausen, alle Vorgaben für ein Gerätehaus seien im alten Dorfkern von Oberföhring - selbst bei einem Neubau - "praktisch nur im Kompromiss machbar". An der Muspillistraße gebe es Probleme mit der Anfahrt, zu wenige Parkplätze und nicht genug Platz zum Üben. Wehr schlug damals vor, die neue Wache im Bürgerpark an der Oberföhringer Straße 156 zu errichten. Die Baracken, die bis 1983 das städtische Krankenhaus beherbergten, werden für kulturelle Zwecke genutzt, auch die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und ein Montessori-Kindergarten sind dort. Die Feuerwache sollte auf einem Areal des Kulturreferats neben der DLRG unterkommen.

Leben retten: Auch die Wiederbelebung muss für den Notfall trainiert werden. (Foto: Catherina Hess)

Jetzt hat die CSU aber eine neue Idee: Untersuchungen hätten ergeben, dass das Gelände im Bürgerpark "leider nur sehr bedingt geeignet ist", heißt es in ihrem Dringlichkeitsantrag an den Bezirksausschuss Bogenhausen. Die Fläche sei zu klein, um vier Großfahrzeuge unterzubringen und dazu noch die notwendigen Sozial- und Diensträume. Außerdem gebe es auch im Bürgerpark Probleme mit der Zufahrt: Die Feuerwehrautos müssten durch das Gelände der Vereinsgemeinschaft 29 (VG 29) aus- und einrücken. Die VG 29 ist der Zusammenschluss der Kultur- und Brauchtumsgruppen, die den Bürgerpark nutzen. Daher würde die CSU lieber den Jugendtreff Muspilli in den Bürgerpark auslagern. Denn dann könnte die Feuerwehr ihre Verwaltungs- und Schulungsräume und die Hausmeisterwohnung in der alten Schule unterbringen, auf ihrem ursprünglichen Gelände eine Halle für vier Autos samt Diensträumen errichten und hätte sogar noch genug Platz für einen Übungshof und die vorgeschriebenen Parkplätze.

In der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses drängte die CSU zur Eile: Die Stadt plane gerade die Modernisierung des Jugendtreffs, der BA müsse den Vorschlag mit dem Grundstückstausch schnell anbringen, um zu verhindern, "dass da Geld verpulvert wird", sagte Robert Brannekämper (CSU). Die SPD plädierte für Vertagung. "Das ist ein viel zu heißes und viel zu wichtiges Thema, um das heute hier übers Knie zu brechen", sagte Wolfgang Helbig (SPD), auch wenn der Vorschlag "ganz plausibel" klinge. Inhaltlich hatte keiner der Stadtviertelvertreter Einwände, und die CSU reduzierte ihre Forderung vom Antrag auf einen Prüfauftrag. Damit fand sie gegen die Stimmen der SPD eine Mehrheit. Die Stadtverwaltung soll jetzt den Tausch untersuchen.

© SZ vom 25.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: