Oberföhring:Das große Zählen

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Stadt will Verkehrsströme im Wagnerviertel kontrollieren

Drei Anwohner haben sich beim Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen beklagt, dass viele Autofahrer in der Wesendonkstraße die Beschränkung der Durchfahrt auf Anwohner ebenso ignorierten wie das Tempo-30-Limit. Sie befürchten, dass der Schleichverkehr durch ihre Straße noch deutlich zunimmt, wenn im gegenüberliegenden Prinz-Eugen-Park erst einmal alle 1800 Wohnungen belegt sind.

Genau diese Angst hatten Bewohner des Wagnerviertels, zu dem die Wesendonkstraße gehört, schon vor acht, neun Jahren umgetrieben, als der Prinz-Eugen-Park geplant wurde. Gut 4000 neue Nachbarn und deren Autofahrten könnten die Cosimastraße, die große Durchgangsstraße, an ihre Kapazitätsgrenze bringen und Schleichverkehr durch die angrenzenden Wohnquartiere zur Folge haben, so die Überlegung seinerzeit. In der Folge bekam das Wagnerviertel ein System von Durchfahrtsverboten und Einbahnstraßenregelungen verpasst, die verhindern sollen, dass die Bewohner des Prinz-Eugen-Parks sich auf Schleichwegen zur Effnerstraße durchmogeln. Der Erfolg scheint begrenzt zu sein, wenn man die Klagen aus der Wesendonkstraße zugrunde legt.

Außerdem sieht das Verkehrskonzept für den Prinz-Eugen-Park ein Monitoring vor: Dafür wurde der Verkehr erstmals am 20. April 2016 gezählt, vor Beginn der Bauarbeiten im neuen Wohngebiet. Geplant sind drei weitere Zählungen, jeweils dann, wenn etwa 600 Wohnungen, also ein Drittel der Gesamtzahl, fertiggestellt sind. Nach Auskunft des Planungsreferats soll die erste dieser Erhebungen diesen Herbst stattfinden. "Ergebnisse dürften voraussichtlich circa zwei bis drei Monate danach vorliegen", teilt ein Sprecher mit.

Die Zählung von 2016, die nach Umsetzung des Verkehrskonzepts stattfand, also nach Einführung von Einbahnstraßen und Durchfahrtsverboten, erbrachte laut Planungsreferat, dass auf der Effnerstraße innerhalb von 24 Stunden 32 900 Fahrzeuge unterwegs waren und auf der Cosimastraße 9100. Zusätzlich zu diesen beiden Durchgangsstraßen betrachtete die Verwaltung auch die drei Straßen durchs Wagnerviertel. Auf der südlichsten, der Wahnfriedallee wurden 900 Fahrzeuge gezählt, auf der Wesendonkstraße im Norden 800. Auf der Lohengrinstraße waren es an der Einfahrt von der Cosimastraße her 1100 Fahrzeuge, an der Einfahrt von der Effnerstraße her 3700.

Der Bezirksausschuss vertagte den Antrag zur Wesendonkstraße, der einen Lösungsvorschlag für den Schleichverkehr fordert, bis zur Auswertung der geplanten nächsten Verkehrszählung.

© SZ vom 25.06.2019 / ust - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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