Oberammergau:Mord mit Passion

Ein Doppelmord vor den Passionsspielen sorgt für Unruhe im Bergidyll. So will es die Autorin Monika Pfundmeier in ihrem Krimi "Kreizkruzefix".

Von Sabine Reithmaier

Die Passionsspiele mussten zwar verschoben werden. Aber das konnte Monika Pfundmeier nicht wissen, als sie ihren ersten Oberammergaukrimi mit dem Titel "Kreizkruzefix" schrieb. Ihre Kommissare haben einen Doppelmord aufzuklären und das ausgerechnet vor Beginn der Passionsspiele. Aber eigentlich sind nicht Anton Sollinger und Toni Baurieder die Hauptfiguren, sondern Theres Hack, die gerade dabei ist, die Metzgerei ihres Vaters auf Bio umzukrempeln und auf allerlei Widerstände im Dorf stößt. Weil sie als Metzgerin und Jägerin immer ein Messer dabei hat, gerät sie schnell unter Mordverdacht.

Leider gerät der Autorin die Beschreibung des Passionsdorfs arg rückständig, viel zu oft greift sie in die Klischee-Kiste, Spannung entwickelt sich kaum. Anders als bei Oliver Pötsch, Nachfahre der Kuisls, einer der berühmtesten Henker-Dynastien Bayerns. Er lässt den sechsten Band seiner achtteiligen Henkerstochter-Saga in Oberammergau spielen. Allerdings kurz vor Pfingsten 1670, als bei den Proben zur Passion der Christus-Darsteller gekreuzigt aufgefunden wird. Der Schongauer Henker Jakob Kuisl und der Bader Simon Fronwieser reisen an, um den Todesfall aufzuklären. Aber wie das so ist in Oberammergau: Als Auswärtige stoßen sie auf eine Wand des Schweigens. Erst nach einem weiteren Mord und dem Eintreffen von Kuisls Tochter Magdalena, stoßen der Henker und seine Familie endlich auf eine Spur des Mörders.

© SZ vom 20.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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