Nymphenburg:Wenig einladender Ort

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Die "Zirkuswiese" soll künftig besser gepflegt werden

Von Sonja Niesmann, Nymphenburg

An die Gaukler und Artisten, die sich dort einst zur Belustigung von Münchens höfischer Gesellschaft im nahen Schloss eingefunden haben, erinnert noch der Name: "Zirkuswiese". So heißt die kleine städtische, von Linden gesäumte Grünfläche an der Ecke Zuccalistraße/Hirschgartenallee im Volksmund. Ein einladender Ort sei das aber nicht mehr, hatte bereits im Frühjahr Catherine Jennings, eine Anwohnerin, im Bezirksausschuss moniert. Das Areal sei verwahrlost, die Bänke kaputt, die Wiese zertrampelt.

Catherine Jennings, die in der Vergangenheit schon - allerdings vergeblich - für den üppig rankenden Blauregen (Wisteria sinensis) am Geranienhaus im Nymphenburger Schlosspark gekämpft hat, regte daher eine Verschönerung und bessere Pflege der Grünfläche an. Ihre kleine Bürgergruppe mit dem Namen "Blauer Regen" sei auch bereit, bei der Bepflanzung des Geländes mitzuwirken und drei Sitzbänke zu stiften. Auf diese Weise könnte die Zirkuswiese ein ansprechender Rückzugsort für Passanten und auch für Besucher des nahe gelegenen Krankenhauses werden.

Eine Verbesserung immerhin hat es bereits gegeben: Der kleine Container direkt vor der Wiese, aus dem heraus Polizisten das gegenüberliegende chinesische Konsulat bewachten, ist nach dessen Umzug an die Hofmannstraße in Sendling entfernt worden. Florian Hochstätter vom Gartenbaureferat versprach nun weitere Verbesserungen: den Wildwuchs zu beschneiden, Lücken in der Hecke zu schließen, den beschädigten Müllbehälter zu ersetzen und eine weitere Bank aufstellen zu lassen. Blumenbeeten erteilte er allerdings eine Absage, die Blumen, so der Experte, bekämen wegen der dicht belaubten Bäume dort nicht genug Licht.

Der Bezirksausschuss wollte zudem ein Schild oder eine Hinweistafel anbringen lassen, die über den kulturgeschichtlichen Aspekt der Zirkuswiese informiert. Mit Hinweistafeln aber sei man sehr zurückhaltend, wehrte Florian Hochstätter ab, die Stadt wolle einen "Schilderwald" vermeiden. Die Lokalpolitiker schlagen nun vor, bei der nächsten Aktualisierung des Kulturgeschichtspfad-Büchleins Neuhausen/Nymphenburg die Zirkuswiese als interessanten historischen Ort aufzunehmen.

© SZ vom 30.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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