Nymphenburg:Vergebliche Rettungsaktion

Als vergeblich hat sich im Schlosspark Nymphenburg die Rettungsaktion für eine etwa 120 Jahre alte Hainbuche herausgestellt. Kräftige Windböen in der Nacht vom 4. auf den 5. Januar hatten den Baum unmittelbar neben dem Pasinger Tor, einer schmiedeeisernen Zierde über dem Nymphenburger Kanal, in das künstliche Gewässer geworfen. Dabei hatte die Schloss- und Gartenverwaltung Nymphenburg noch versucht, die Hainbuche zu entlasten. So hatte sich im Laufe der Jahre eine Erle an den schräg über den Kanal gewachsenen Baum angeschmiegt. "Im Wurzelbereich haben sich Risse gezeigt", erklärt der zuständige Garteningenieur Manuel Leuthe. Unter Aufsicht zweier Sachverständiger entfernte die Verwaltung Anfang Dezember daraufhin die Erle, um den Nachbarbaum zu retten. Zusätzlich stutzten Baumkletterer die Äste der Hainbuche. Die Vermutung eines Parkbesuchers, die Notmaßnahme habe das Wurzelwerk des zurückgelassenen Baums beschädigt, weißt Leuthe zurück. "Hätten wir die Erle drangelassen, wären beide Bäume viel früher umgekippt", ist er sich sicher. Die Freischneideaktion bewahrte das Pasinger Tor vor Schlimmeren: Das habe von der Entwurzelung des Baums "nur ein paar Kratzer" davongetragen.

Nach der Fällung der Erle muss Leuthe nun im Laufe der nächsten Wochen erneut schweres Gerät auffahren: Diesmal, um die Hainbuche aus den Fluten des Kanals zu ziehen.

© SZ vom 16.01.2017 / johi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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