Nymphenburg:Umstrittene Fassade

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Überarbeiteter Entwurf für Biotopia-Museum liegt vor

Von Sonja Niesmann, Nymphenburg

Mit Spannung sind die überarbeiteten Pläne für die Fassade des Biotopia-Museums, des großen Erweiterungsbaus des Museums Mensch und Natur zu einem modernen Naturkunde-Museum, erwartet worden. Am Montag, 18. September nun, stellt das Berliner Architekturbüro Volker Staab seine weiterentwickelte Planung zur Architektur und Fassadengestaltung öffentlich vor. Die Veranstaltung, an der auch der Biotopia-Gründungsdirektor Michael John Gorman und der Generalkonservator des Landesamts für Denkmalpflege, Mathias Pfeil, teilnehmen, wird geleitet von BR-Moderator Tilmann Schöberl.

Das Büro Staab hatte bereits 2014 den Architektenwettbewerb für den Museumsneubau an der Maria-Ward-Straße, am Ende des nördlichen Flügels von Schloss Nymphenburg, gewonnen. Im Herbst 2016 dann sprachen zwei Neuhauser, die Architektin Elke Wendrich und der Kunstgeschichte-Student Neven Denhauser, in der Neuhauser Bürgerversammlung den Entwurf an und kritisierten, die moderne, fensterlose Fassade und der mächtige Torbogen verschandelten das barocke Schlossensemble.

Wendrich und Denhauser, nach deren Ansicht der Museumsbau eine exakte Kopie der historischen "Schwaige" am südlichen Ende der Schlossanlage sein müsste, ließen auch in den folgenden Monaten nicht locker: Sie reichten eine Petition im Landtag ein, boten Führungen zur Architektur des Nymphenburger Schlosses an und bastelten eine Vorher-Nachher-Karte, die Bürger als Demonstration des Protestes an Kultusminister Ludwig Spaenle schicken konnten.

Schnell überschritt die Diskussion die Grenzen des Stadtviertels; im Sommer widmete zum Beispiel das Münchner Forum, das sich mit Stadtplanung und -gestaltung beschäftigt, dem Museumsneubau ein Schwerpunktheft. Dieser Tage meldeten sich auch die Altstadtfreunde München zu Wort. Sie kritisieren, dass bei der Infoveranstaltung am Montag "wohl ein entscheidender Akteur fehlt, der eigentliche Bauherr und Kultusminister Ludwig Spaenle".

Infoveranstaltung und Diskussion am Montag, 18. September, 19 Uhr, im Vortragssaal des Museums Mensch und Natur, Maria-Ward-Straße 1a. Um Anmeldung unter krumbolz@biotopia.net wird gebeten.

© SZ vom 16.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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