Eine Müdigkeit liegt über der Stadt, eine so grenzenlose Müdigkeit, als wäre München narkotisiert von einer riesigen Valiumwolke. Allein italienische Tifosi und zwei bockbeinige Stadträte von der CSU machten Rambazamba und störten die Ruhe ein bisschen, ansonsten hat München diese Woche sauber verschlafen. Nicht mal ein S-Bahn-Chaos gab es - und wäre es zu nennenswerten Verspätungen gekommen, kein Mensch hätte es gemerkt. Wer nicht irgendwo im Urlaub flackte, chillte von einer Endstation zur anderen und zurück. Oder am Arbeitsplatz. Aus der Neuhauser Straße wird berichtet, dass sich Touristen aus der Oberpfalz über Schuhverkäufer beschwerten, die sich auf ein Nickerchen unter die Regale gekuschelt hatten. Im Hofbräuhaus sollen Schankkellner und Musikanten vor den Augen verdurstender Japaner eine Art Dornröschenschlaf absolviert haben - mit Billigung der ebenfalls dösigen Geschäftsführer.
Null Acht Neun:Dornröschen ist eine Frühlingsblume
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Im Frühling strebt alles aufwärts? So ein Quatsch: München döst
Von Rudolf Neumaier
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