Neuried:Wenigstens Schallschutz

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Während Neuried diskutiert, wie das Hettlage-Gelände in Zukunft aussehen darf, beseitigen Bagger derzeit die Vergangenheit des Areals. (Foto: Robert Haas)

Debatte ums Hettlage-Gelände geht am Donnerstag weiter

Von Johannes Korsche, Neuried

Der Neurieder Gemeinderat ist nun wirklich nicht für übereilte Entscheidungen bekannt. So war es dann auch keine allzu große Überraschung, als der Bauausschuss am Dienstagabend seinen einzigen, wenngleich gewichtigen Tagesordnungspunkt auch nach 23 Uhr noch nicht erledigt hatte. Zu viele Anregungen waren auf die letzte Auslegung des Bebauungsplans zum ehemaligen Hettlage-Gelände eingegangen. Viereinhalb Stunden teils detailversessene Debatte reichten für deren komplette Würdigung eben nicht aus. Offen blieben etwa die Einwände des Bundes Naturschutz und weite Teile der Anregungen des Landratsamts München. Vielleicht ließ sich Andreas Giese (CSU) deshalb kurz vor Ende der Sitzung zu der Einschätzung verleiten: "Wenn wir das jetzt noch fertig machen, dann wird es draußen wieder hell." Die Lösung bestand in einer Vertagung auf Donnerstag, wenn der Bauausschuss auch über das neue Wohngebiet "Südlich des Maxhofwegs" beraten will.

Die ausführliche Abwägung mündete in einige Änderungen des Bebauungsplans - genauso interessant war aber auch, was beibehalten wurde. Da hatte beispielsweise das Architekturbüro Maier Neuberger Architekten, welches das Wohngebiet im südlichen Teil des Grundstücks plant, darum gebeten, die Wandhöhe der Gebäude insgesamt um 50 Zentimeter zu erhöhen. Auf diese Weise sei es möglich, eine komfortablere Raumhöhe zu realisieren. Vornehmlich den beiden südlichsten, freistehenden Häusern täte das gut, so die Argumentation der Architekten. Es entstünde allerdings kein weiteres Geschoss, auch die auf dem Hettlage-Gelände geradezu heilige Grenze von 20 Metern Gebäudehöhe wäre mit 15,50 Metern unterschritten. Trotzdem wollten die Gemeinderäte dieser Anregung nicht folgen. Anderen Anregungen der Planer wie unter anderem der Verlegung der Feuerwehrzufahrt stimmten die Gemeinderäte zu. Die soll nun an den östlichen Rand des Wohngebiets rücken und nicht über den Innenhof führen.

Auch der nördliche Teil des Grundstücks, auf dem ein Gewerbegebiet untergebracht wird, bot reichlich Diskussionsstoff. Anwohner hatten bemängelt, dass der Lärmschutz nicht ausreichend sei. Lärmschutzgutachter Thomas Maly widersprach, trotzdem soll eine höchstens vier Meter hohe Schallschutzwand an der Einfahrt zur Forstenrieder Straße beidseitig Autolärm schlucken, sowie Lärmvorgaben für jedes einzelne der sich neu ansiedelnden Unternehmen im Gewerbegebiet übermäßigen Krach verhindern. In diesem Zusammenhang entzündete sich wie nebenbei eine alte Debatte neu: Michael Zimmermann (CSU) bezweifelte erneut, dass die Planung überhaupt nach Neuried passe. Vor allem die SPD-Fraktion sah das anders. Man habe sich doch eingehend mit den Plänen auseinandergesetzt, sagte Andreas Dorn (SPD).

© SZ vom 13.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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