Mit der neuen Mehrzweckhalle konnte die zwar Gemeinde einige Raumprobleme lösen, die angrenzenden Gebäude kommen aber weiter in die Jahre: Bei einer Brandschutz-Beschau im knapp 60 Jahre alten Grundschultrakt zwischen dem altem Rathaus und dem neueren Teil des Schulkomplexes kamen Haarrisse ans Licht, die auf Statikmängel hindeuten. Da keine akute Gefahr besteht, hat das Landratsamt die Weiternutzung zwar genehmigt, aber bis Ende 2019 befristet. Die Zwischendecken waren während der Sommerferien entfernt worden und zwecks weiterer Nachprüfung zum Schuljahresbeginn durch provisorische Abhängungen ersetzt worden.
Abgesehen von zwei ganztägig genutzten Klassenzimmern im Obergeschoss wird das Gebäude hauptsächlich von der Musikschule genutzt. Im Zuge einer Raum-Tauschaktion hat diese nun unter anderem ihr Büro vom Keller in den bisherigen Sitzungssaal verlegt. Da der Gemeinderat inzwischen ein größeres und zudem barrierefreies Domizil im Obergeschoss der Mehrzweckhalle bezogen hat, wirft dies zwar keine Probleme auf. Dennoch kritisierte Michael Zimmermann (CSU) im Bauausschuss das seiner Meinung nach eigenmächtige Vorgehen der Verwaltung ohne Einberufung des Ferienausschusses. Dieser hätte allerdings, wie auch Zimmermann einräumte, die Maßnahmen wohl abnicken müssen.
Reichlich Diskussionsstoff für den Gemeinderat birgt dagegen die bis 2019 zu klärende Frage, ob das Gebäude überhaupt zu retten ist - beziehungsweise, wer die verbleibenden Räume im alten Schultrakt nutzen darf. Man werde leider genau prüfen müssen, "wen man noch rein lässt", so Bürgermeister Harald Zipfel (SPD). Langfristig wirken sich die unliebsamen Überraschungen vielleicht nicht allzu dramatisch aus, da die Gemeinde ohnehin ein neues Rathaus mit Nebenräumen bauen will.