Die Gemeinde Neuried möchte ihre Mehrzweckhalle wieder nutzen und dafür eine Lösung forcieren. Der Gemeinderat sprach sich jetzt dafür aus, einen Architekten mit der Planung einer neuen Zwischendecke zu beauftragen. Das Geld will die Gemeinde zunächst vorstrecken. Davon unbeeinflusst bleibt der Rechtsstreit um die Stabilität der Zwischendecke, der sich vermutlich noch hinziehen wird.
Seit Februar 2017 ist die Mehrzweckhalle gesperrt, da die Haltbarkeit der Zwischendecke zweifelhaft ist. Der ausführenden Baufirma wurde eine letzte Frist zur Nachbesserung gesetzt, die am 30. November dieses Jahres auslief. Die Firma war zwar zwischen 19. und 22. November in der Halle, stellte Bauamtsleiter Andreas Braun in der Sitzung fest - ob die Mängel an der Zwischendecke dabei behoben wurden, sei jedoch nicht geklärt. Auch mit der Beweissicherung geht es schleppend voran. Zudem steht noch ein Bericht des vom Landratsamt beauftragten Statikers aus.
Die Ergebnisse will die Gemeinde nun nicht mehr abwarten. Vielmehr soll jetzt nach einem geeigneten Planer gesucht werden. Das rechtliche Konstrukt, mit dem die Kommune nun zügig voranschreiten will, nennt sich "Ersatzvornahme": Die Gemeinde bringt die Planung und Konstruktion der Decke auf den Weg. Um die Kosten zu begleichen, greift sie auf den Betrag zurück, welcher der Baufirma noch nicht ausgezahlt wurde: 150 000 Euro. Hinzu kommen Planungsleistungen und weitere Kosten etwa für ein Gerüst, den Abbruch der mangelhaften Zwischendecke und die Entsorgung. In Summe sind das zusätzlich rund 120 000 Euro.
Die Halle sei seit zwei Jahren gesperrt, "wir sind an einem Punkt, wo wir langsam zum Ende kommen müssen", sagte Mechthild von der Mülbe (SPD). Auch wenn die Gemeinde in Vorleistung gehen müsse. Das Ende des Verfahrens könne man nicht abwarten. Auch Bernd Quintenz (BIN) sprach sich dafür aus, die Halle rasch wieder bereitzustellen. Für Kinder und Bürger sei die Sperrung ein großer Verlust. Zu Beginn des Schuljahres im September 2019 soll die Halle wieder geöffnet werden.