Neuried:Kritik am Nachbarn

Lesezeit: 1 min

Gemeinde befürchtet mehr Verkehr durch Planegger Straßenprojekt

Von Johannes Korsche, Neuried

Der Neurieder Bauausschuss kritisiert einstimmig einen Bebauungsplan der Nachbargemeinde Planegg. Die Gemeinderäte befürchten, dass die Pläne das Verkehrsaufkommen in Neuried noch weiter erhöhen könnten. Eigentlich sieht der Planegger Bebauungsplan vor allem eine verbesserte Einfahrtmöglichkeit in das dortige Gewerbegebiet an der Fraunhoferstraße vor. Weil aber zugleich in diesem Bereich in Richtung Westen eine weitere Straßenfläche ausgewiesen ist, wurde die Gemeinde Neuried argwöhnisch. Sie befürchtet eine weitere Umgehungsstraße, ähnlich dem Verlauf der ehemals geplanten Staatsstraße 2063. Eine derartige Umgehungsstraße könnte eine direkte Verbindung zwischen den Autobahnen A 99 und A 95 schaffen. Die Sorge: "Die Autofahrer nehmen den kürzesten Weg, der dann durch Gräfelfing, Planegg und Neuried führt", sagt Bauamtsleiterin Dagmar Hasler. Das Ziel sei es, einen wie auch immer gearteten Ringschluss zwischen den Autobahnen zu verhindern. Das Motto: "Wehret den Anfängen."

Die Gemeinde beruft sich unter anderem auf eine Verkehrsuntersuchung aus den 1990er Jahren, die den Verkehrsfluss durch eine solche Trasse untersucht hatte. Nicht nur würden demnach deutlich mehr Autos durch Neuried fahren; schon damals war die Kreuzung in der Neurieder Ortsmitte so ausgelastet, dass "keine Verkehrszunahme mehr möglich ist", wie es in der Stellungnahme des Bauausschusses heißt. Daran habe sich seitdem nichts geändert. Deswegen lehnen die Gemeinderäte auch weiterhin alles ab, was den Durchgangsverkehr in Neuried erhöhen könnte.

Zudem habe diese mögliche Umgehungsstraße gravierende städtebauliche Auswirkungen auf Neuried. In der Konsequenz würde das "massiv in die Planungshoheit der Gemeinde Neuried" eingreifen und die Planung der Ortsmitte "be-, wenn nicht sogar verhindern". Eine entsprechende Planung sei deswegen abzulehnen. Deshalb beantragt Neuried, "die Teilfläche einer eventuell künftigen Umgehungsstraße mangels Rechtssicherheit aus dem Umgriff des Bebauungsplanentwurfes zu nehmen".

© SZ vom 17.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: