Neuried:Hier etwas sparen, dort etwas sparen

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Architekt nimmt sich Planung für neue Grundschule noch einmal vor

Von Johannes Korsche, Neuried

Wie baut man als Gemeinde eine Schule für die kommenden Jahrzehnte, wenn dafür eigentlich kein Geld da ist? Eine Schule für 9,7 Millionen Euro, wie anfangs geplant, ist für Neuried zu teuer. An welchen Stellen Einsparungen möglich sind, ohne dass die Grund- und Musikschüler darunter leiden, stellte Architekt Peter Oppenheimer im Neurieder Bauausschuss am Dienstagabend vor. Unter anderem entschieden die Gemeinderäte über neue Grundrisse, die Beschaffenheit der Fassade und die Größe der Fenster. Den Energiestandard des Gebäudes, der über das gesetzliche Mindestmaß hinaus geht, ließen die Gemeinderäte allerdings unangetastet.

Dafür sparen sie an den Fenstern, genauer der Fensterhöhe. Die Gänge bekommen kleinere Fenster, die Klassenzimmer dagegen größere mit einer Brüstung auf 85 Zentimeter Höhe. Mehr natürliches Licht hätte merkliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Schüler und damit darauf, wie gerne Kinder in die Schule gehen, sagte Oppenheimer. Die Gemeinde spart durch die 15 Zentimeter kleineren Fenster in den Gängen 35 000 Euro, insgesamt kosten die Fenster nun etwa 2,24 Millionen Euro.

Auch bei der Fassade beschlossen die Gemeinderäte einen Kompromiss. Sie soll aus Holz und Platten aus sogenanntem Faserzement bestehen. Damit entschied sich der Bauausschuss ausdrücklich nicht für die günstigste Variante, sondern für eine umweltverträglichere Alternative. Als Gemeinde habe man beim Bauen schließlich eine Vorbildfunktion, sagte Birgit Zipfel (Grüne). Das ist zwar in der Anschaffung teurer als eine Putzfassade, doch durch die geringen Sanierungskosten gleiche sich das in den kommenden Jahrzehnten wieder an, sagte Oppenheimer. Zudem wäre die Entsorgung der Putzfassade wesentlich teurer, weil sie teils auf den Sondermüll müsste. Aber die Mischvariante hat auch Nachteile. So nehmen die Gemeinderäte in Kauf, dass das Holz durch die Witterung ungleichmäßig, aber stetig "ergraut". Kosten: um die 2,2 Millionen Euro.

Im Inneren fielen ein ursprünglich vorgesehener Aufzug und eine Dusche weg, außerdem sind die Klassenzimmer und die Gänge etwas kleiner geworden. Die Musikschule behält allerdings trotz Einsparungen ihr eigenes Stockwerk und bleibt aus Sicherheitsgründen vom Schultrakt abgetrennt. All diese Änderungen seien mit der Schulleitung abgesprochen, sagte Peter Oppenheimer.

© SZ vom 12.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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