Neuried:Entspannung in der Kasse

Die Haushaltslage ist dank höherer Einnahmen besser als erwartet

Von Annette Jäger, Neuried

Die Haushaltslage der Gemeinde Neuried hat sich etwas entspannt. Deutlich höhere Gewerbesteuereinnahmen als erwartet können die Gemeinderäte ein wenig aufatmen lassen. Bei den Haushaltsberatungen im März hieß es noch, eine Darlehensaufnahme von einer Million Euro sei nötig, um den Verwaltungshaushalt auszugleichen. Das ist nun nicht mehr nötig, sagte Kämmerer Roland Zürnstein in der Sitzung des Gemeinderats am Dienstag. Auch die zuletzt diskutierte Anhebung des Gewerbesteuerhebesatzes ist erst einmal vom Tisch.

Ein Einnahmeplus von rund 2,8 Millionen Euro bei der Gewerbesteuer bringt Entspannung in die Kasse. "So einen Stand haben wir noch nie erreicht", sagte Zürnstein. Das Plus entsteht durch den Zuzug neuer Unternehmen, Nachzahlungen vergangener Jahre sowie Vorauszahlungen. Davon profitiert auch die Musikschule. Die Schule hatte von sich aus zu Beginn des Jahres angeboten, aufgrund der knappen Haushaltslage auf die Hälfte des üblichen Zuschusses zu verzichten - statt 200 000 Euro nur 100 000 zu beanspruchen. Andere Vereine mussten pauschal eine von den Gemeinderäten verordnete Zuschusskürzung um zehn Prozent hinnehmen. Der Gemeinderat stimmte am Dienstag mehrheitlich dafür, den Zuschuss der Musikschule wieder anzuheben, sodass die Einrichtung auch nur eine zehnprozentige Reduzierung wie die anderen Vereine verkraften muss. Damit erhält die Schule weitere rund 88 000 Euro.

Die Steigerung der Gewerbesteuer sieht der Kämmerer keineswegs als Eintagsfliege an. Dahinter stecke vielmehr eine nachhaltige Entwicklung. Die Anhebung des Gewerbesteuerhebesatzes sei deshalb in der Haushaltsplanung für 2022 erst mal nicht vorgesehen.

© SZ vom 30.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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