Neuried:Belaubte Vorboten

Für den Umzug der 30 Bäume braucht es sogar Spezialfahrzeuge, die auch das Wurzelwerk transportieren. (Foto: Privat)

Knapp 30 Bäume werden von Obersendling nach Neuried auf das frühere Hettlage-Gelände verpflanzt. Der Druck auf die Gemeinde, einen Bebauungsplan für das ungenutzte Areal aufzustellen, dürfte sich erhöhen

Von Johannes Korsche, Neuried

Knapp 30 ausgewachsene Laubbäume ziehen von der Tiroler Straße in Obersendling auf das ehemalige HettlageAreal in Neuried um. Seit vergangener Woche entsteht ein kleiner Wald entlang der Forstenrieder Straße bis zur Kreuzung an der Kreisstraße M 4. Die neuen Bäume sind aber nur erste Vorboten der kommenden Veränderungen auf dem derzeit ungenutzten Grundstück. Noch bevor der Gemeinderat über den Bebauungsplan endgültig entscheidet, beginnt der Investor und Eigentümer Andreas Lesser mit der Umgestaltung seines Grundstücks. Er erhöht somit den Druck auf die Gemeinderäte, die jahrelange Planung abzuschließen.

Die Eichen, Kirschen und Spitzahorne sind bis zu 20 Jahre alt und wären sonst in Obersendling gefällt worden. Einzeln werden die Bäume die sieben Kilometer lange Strecke auf Spezialfahrzeugen durch die Stadt ins Würmtal transportiert. Bis zu drei Kubikmeter Erde und Wurzeln hängen an jedem Baumstamm. Damit die Bäume schnell in der neuen Umgebung ankommen, hilft Bernd Küster, zuständiger Bauleiter bei der auf Baumverpflanzung spezialisierten Firma "Opitz", ein wenig nach. Jeder Baum wird nach seiner Ankunft an Wurzeln und Krone beschnitten. Zudem werden die Wurzeln mit einem Pilzsubstrat behandelt. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Bäume in ihrer neuen Umgebung weiter wachsen. Je nach Wetterlage, schätzt Küster, sollte der Umzug im Laufe dieser Woche abgeschlossen sein.

Hinter dem Wald sollen im November Bauteile und Müll aus dem Gebäude entfernt werden, teilt Lesser mit. Anfang kommenden Jahres wird das ehemalige Hettlage-Gebäude mit seinen circa 11 000 Quadratmetern Geschossfläche abgerissen. Damit die "Lärmbelastung zeitlich beschränkt werden kann", könnte das Gebäudes auch durch Sprengungen abgetragen werden.

© SZ vom 11.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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