Neuperlach:Neugeborenes Baby ausgesetzt - Ermittlungen gegen Mutter

Lesezeit: 1 min

Die Polizei hat die 27-jährige Mutter eines in München ausgesetzten Babys gefunden. (Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa)
  • Eine Mutter hat in München offenbar ihr Baby direkt nach der Geburt ausgesetzt.
  • Der kleine Junge ist am Samstag von einer Passantin in einem Gebüsch im Stadtteil Neuperlach gefunden worden.
  • Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft. "Aussetzung und Körperverletzung kommen als Straftatbestand infrage", sagt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. "Gegebenenfalls auch ein Tötungsdelikt, aber da können wir uns noch nicht festlegen."

Nach dem Fund eines ausgesetzten neugeborenen Babys in München prüft die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen die Mutter auch wegen eines möglichen Tötungsdeliktes. "Aussetzung und Körperverletzung kommen als Straftatbestand infrage", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montag. "Gegebenenfalls auch ein Tötungsdelikt, aber da können wir uns noch nicht festlegen."

Wichtig für die Beurteilung des Falles sei, wie es dem kleinen Jungen gehe und auch "wie lange das Kind tatsächlich alleine und ungeschützt da lag". Dem Säugling ging es den Angaben zufolge den Umständen entsprechend gut. Am Montag war das Baby weiterhin in der Klinik. Die 27 Jahre alte Frau hat nach Polizeiangaben bei der Vernehmung an ihrem Wohnort im Raum Frankfurt zugegeben, die Mutter des Babys zu sein. Sie hatte den Kleinen offenbar direkt nach seiner Geburt in München ausgesetzt. Woher genau aus Hessen die Frau kommt, wollen die Ermittler nicht sagen.

Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, war der kleine Junge am Samstag von einer Passantin in einem Gebüsch im Münchner Stadtteil Neuperlach gefunden worden. Ein Kindernotarzt wurde verständigt, der Säugling kam ins Krankenhaus. Auf die Spur der Mutter kamen die Ermittler mit Hilfe eines 47 Jahre alten Bekannten der Frau. Er hatte die Nacht zuvor mit ihr verbracht, nachdem sie sich im Internet kennen gelernt hatten. Die beiden feierten nach Polizeiangaben erst im Biergarten - und gingen dann zu dem Mann nach Hause. Am nächsten Morgen habe die Frau über Schmerzen und Blutungen geklagt und sei aus der Wohnung verschwunden.

Als der Mann sie kurze Zeit später im Erdgeschoss wieder traf, sei ihr vorher abstehender Bauch flacher gewesen, wie er sagte. An eine Schwangerschaft habe er allerdings nicht gedacht. Er habe sie dann zum Bahnhof gebracht, weil sie nach Frankfurt zurückfahren und dort ein Krankenhaus aufsuchen wollte. In Hessen fand dann die Polizei die Frau. Festgenommen wurde sie nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht, weil sie einen festen Wohnsitz habe und damit keine Fluchtgefahr bestehe.

© SZ.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: