Die muskulösen Herren in Badehosen, die an übergroße Unterhosen erinnern, die Damen in züchtigen Trikots: So posiert die Schwimmabteilung des Postsportvereins im August 1929 im Schlossmühlbad, das sich einst im nördlichen Schlossrondell befand. Das Foto, bei dem einem das Wort "Leibesübungen" in den Sinn kommt, stammt aus dem Kalender "Neuhausen-Nymphenburg in historischen Ansichten", den die Geschichtswerkstatt für 2021 zusammengestellt hat. Es ist bereits der 18. Wandkalender, den die Stadtteilerforscher herausgeben, bestückt mit 13 Fotos und Postkarten aus ihrem Archiv - ein Querschnitt durchs Viertel in den Jahren 1900 bis 1938.
Es ist auch ein nostalgischer Blick, denn mehr als die Hälfte der abgebildeten Gebäude existiert nicht mehr, wurde abgerissen, umgebaut oder im Krieg zerstört. Ältere Neuhauser werden sich an manches noch erinnern: an das alte Schuhhaus Suyer an der Donnersbergerstraße, zwei Wohnhäuser der Baugenossenschaft Neuhausen an der Andréestraße oder an das längst verschwundene Tramstationshäuschen auf dem Rotkreuzplatz. Der Kalender kostet 9,50 Euro, ist erhältlich in den Buchläden des Viertels oder im Büro der Neuhauser Geschichtswerkstatt, Nymphenburger Straße 171, Telefon 13 99 96 89.