Neuhausen:Werk für Tubax

... aber ohne Hubschrauber

Es gibt Ankündigungstexte, die muss man einfach in voller Länge zitieren, so wie diesen: "Das sonore Knarzen des Subkontrablasinstruments ähnelt in seinem pulsierenden Bass dem Geräusch eines surrenden Flatterholzes, dem Luft zerschneidenden Flattern eines Rotorblatts. Was liegt näher, als das Subkontrabasssaxophon in einer Komposition mit dem Helikopter kontrapunktisch ins Verhältnis zusetzen. Beide schrauben sich in die Luft, das Blasinstrument in die Luftsäule eines überlangen, konischen Blechrohrs, der Helikopter in luftige Höhen eines alles zerstäubenden Luftstroms."

Derart lyrisch bewirbt Norbert Stammberger vom "Klangbüro" im Kreativquartier ein Stück für Tubax, Hubschrauber und großes Blasorchester, das etwa 17 Musikerinnen und Musiker aus verschiedenen Ländern beim Tubax-Festival auf der Lamento-Freifläche im Kreativquartier aufführen wollen. Feine Sache, dieses Festival für das tiefste Saxofon der Welt von 29. August bis 1. September, fanden die Neuhauser Stadtviertelvertreter im Unterausschuss Kultur. Aber ein an- und abfliegender Hubschrauber - eher doch nicht. Auch die Stadtverwaltung hatte dies 2017 schon einmal wegen Sicherheitsbedenken abgelehnt. In der Plenumssitzung konnte Bezirksausschuss-Chefin Anna Hanusch (Grüne) aber alle Bedenkenträger auf den Boden zurückholen: "Das ist jetzt ohne Hubschrauber." Müssen die Instrumente eben flatternd die Luft zerschneiden.

© SZ vom 22.08.2019 / son - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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