Es klingt nach mustergültiger Bürgerbeteiligung: Der Bezirksausschuss will die Volkartstraße im Abschnitt zwischen Nymphenburger und Frundsbergstraße umgestalten und verkehrsberuhigen, aber den Anwohnern und Geschäftsleuten nicht von vorneherein ein Konzept überstülpen, sondern es gemeinsam mit ihnen entwickeln. Diesem Antrag der Grünen schloss sich das Gremium in seiner jüngsten Sitzung einstimmig an.
Eine enge Fahrbahn mit Problemen bei Gegenverkehr, Schleichverkehr - immer wieder gibt es Beschwerden von Anwohnern. In einem ersten Schritt will der Bezirksausschuss nun mit den vielen kleinen Ladenbetreibern und Gastronomen an der Volkartstraße und mit den direkten Anwohnern über ihre Wünsche und Probleme sprechen - mit letzteren wahrscheinlich per Online-Befragung. Danach wird sich, moderiert vom BA-Mitglied Martin Züchner (Grüne), eine Studentengruppe der TU namens "Referat für Stadtverbesserung" mit den gesammelten Ergebnissen befassen. Deren Ideen wiederum sollen Anwohnern und Geschäftsleuten in einem dritten Schritt präsentiert werden, "vielleicht bei einem Straßenfest im Frühjahr, falls das wieder möglich ist", erläuterte Grünen-Fraktionssprecher Nikolai Lipkowitsch. Auf Anregung der SPD sollen auch Anwohner der umliegenden Straßen einbezogen werden, Änderungen in der Volkartstraße hätten schließlich Auswirkungen auf den Verkehr im ganzen Karree, gab Jörn Retterath zu bedenken. Erst als letzten Schritt will der BA dann einen konkreten Antrag an die Stadtverwaltung formulieren. Die Grünen hatten ursprünglich als Ziel eine "Gemeinschaftsstraße" genannt, in der es keine getrennten Zonen für die unterschiedlichen Nutzer gibt. Wichtig aber sei, betonten Vertreter anderer Fraktionen, "die Ergebnisoffenheit". Und falls sich herausstelle, dass die Menschen an der Volkartstraße gar keine großen Veränderungen wollen, müsse man das auch respektieren, mahnte Felix Meyer (FDP).