Neuhausen:Große Enttäuschung

Bürgerinitiative vermisst die versprochene Tunnel-Entscheidung

Die Bürgerinitiative (BI) Pro Landshuter Allee ist enttäuscht. Im Sommer, so war im vergangenen Halbjahr ständig versprochen worden, werde der Stadtrat darüber entscheiden, welcher Tunnel im Fall eines weiteren Neubaus am Mittleren Ring Priorität habe: an der Landshuter Allee, an der Tegernseer Landstraße in Giesing oder im Englischen Garten. Doch zur letzten Sitzung des Stadtrates vor der Sommerpause stand das Thema dann nicht auf der Tagesordnung. Die Bürger erhielten nicht einmal eine Erklärung, warum das Planungsreferat die Unterlagen nicht vorgelegt habe, kritisieren die BI-Sprecher. Dass die Entscheidung im Herbst fallen soll, daran mögen sie noch nicht recht glauben: "Die Stadtverwaltung hat bereits die Vorlage zur Machbarkeitsstudie für die Tunnelprojekte insgesamt zwei Jahre von Termin zu Termin verschoben. Nun ist nicht nur unsere BI in großer Sorge, dass Ähnliches wieder passiert."

Auch bei der Landtagsabgeordneten Mechthilde Wittmann (CSU) stößt die neuerliche Verzögerung auf wenig Verständnis. Der Stadtrat müsse umgehend eine Entscheidung treffen, und zwar für eine Untertunnelung der Landshuter Allee, fordert sie in einem Brief an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Der Situation für die Anwohner der Landshuter Allee, über die täglich 150 000 Fahrzeuge rollen, sei mittlerweile untragbar: "Am Nadelöhr Landshuter Alle, nunmehr zwischen dem Petuel- und dem Luise-Kiesselbach-Tunnel als oberirdischer Verkehrsmoloch gelegen, werden sowohl die Feinstaubgrenzen als auch die Lärmbelastung für die Bürgerinnen und Bürger unablässig überschritten."

© SZ vom 04.08.2015 / son - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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