In südeuropäischen Ländern ist es ein alltägliches, aber immer wieder schönes Bild: Menschen, die in Grüppchen vor den Häusern sitzen, ratschen und auch ein bisschen tratschen. "Stühle raus" und miteinander ins Gespräch kommen, etwas trinken, vielleicht sogar zusammen tafeln heißt es am Samstag, 17. Juni, nachmittags in Neuhausen und Nymphenburg - wenn das dort auch nicht so spontan läuft wie im mediterranen Raum, sondern geplant, ordnungsgemäß angemeldet und abgesprochen. Wer mit seinen Nachbarn plaudern oder diskutieren, sie vielleicht überhaupt erstmals kennenlernen möchte, muss bis Montag, 10. April, melden, wo er sein(e) Stühlchen aufstellen will, am besten. Ina Kuegler, Grüne im Neuhauser Bezirksausschuss, klärt dann mit dem Kreisverwaltungsreferat die notwendigen Genehmigungen.
Denn ein paar Regeln müssen beachtet werden. Für die Stühle-raus-Veranstaltung eignen sich öffentliche Grünflächen, natürlich auch Gemeinschaftslagen von Hausanlagen, öffentlich zugängliche Dachterrassen oder breite Gehwege. Es muss eine Durchgangsbreite von 1,60 Metern freigehalten werden; wenn es noch einen Radweg gibt, sind es 1,90 Meter.
Dass die Bürger im Viertel ein großes Bedürfnis nach mehr nachbarschaftlicher Nähe haben, war eines der Ergebnisse des "World Cafés", zu dem der BA im vergangenen Oktober eingeladen hat. Die Stadtviertelpolitiker wollten Menschen, vor allem solche mit Migrationshintergrund, stärker fürs Geschehen im Viertel, auch für die politische Arbeit auf lokaler Ebene interessieren, sie mehr einbinden. Dazu wählten sie das "World Café", ein Format, bei immer wechselnde Gruppen an verschiedenen Tischen zusammenkommen und gemeinsam Ideen entwickeln.
Anmeldung für die Aktion "Stühle raus"per E-Mail an stuehle-raus@ba09.de