Neuhausen:Auf Schlängelkurs

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Einspurig: Die Baustelle an der Freidenheimer Brücke bleibt bis Ende des Jahres ein Ärgernis für viele Autofahrer. (Foto: Catherina Hess)

Friedenheimer Brücke: Bauarbeiten an der Wilhelm-Hale-Straße führen noch bis Ende des Jahres zu Verkehrsbehinderungen

Von Sonja Niesmann, Neuhausen

Am Anfang wurden fast 90 Bäume gefällt, am Ende sollen 79 neu gepflanzt werden, so dass die Wilhelm-Hale-Straße einen "alleeähnlichen Charakter" gewinnt. Doch noch sind die Bauarbeiten auf diesem nördlichen Abschnitt der Friedenheimer Brücke in vollem Gang. Die Baustelle geht bereits ins zweite Jahr und wird die Autofahrer voraussichtlich noch bis Ende 2017 zu immer wieder wechselnden, bei Dunkelheit manchmal schwer überschaubaren Schlängelkursen auf jeweils nur einer Fahrspur zwingen.

Ein Gebäude nach dem anderen ist in den vergangenen Jahren an der Friedenheimer Brücke in die Höhe gewachsen - Büros, Wohnungen, Supermärkte, ein Hotel und die beiden "Friends"-Wohntürme. Weil damit auch der Verkehr zunimmt, wird die Wilhelm-Hale-Straße verbreitert. Für den vom Stadtrat Ende 2015 genehmigten Umbau werden etwa 10,6 Millionen Euro veranschlagt. Auf die Stadt entfällt etwa die Hälfte der Kosten, die andere Hälfte steuern die Firma Aurelis, die das Quartier "Am Hirschgarten" entwickelt hat, sowie - zu einem kleineren Teil - die Deutsche Post bei, deren Verteilzentrum an der Friedenheimer Brücke liegt.

Zwischen Steubenplatz und Birketweg werden Autofahrer künftig in jeder Fahrtrichtung zwei Fahrspuren haben, die an den Kreuzungen um jeweils eine Linksabbiegespur ergänzt werden. Wenn es nach der Münchner Verkehrsgesellschaft ginge, würde aber je eine Spur für den Linienbus reserviert werden - die Friedenheimer Brücke gehört zu den Streckenabschnitten in München, auf denen die MVG eine eigene Bustrasse als am dringlichsten einstuft. Die Stadtviertelpolitiker hüben wie drüben, in Laim und Neuhausen also, würden das begrüßen, entscheiden muss darüber der Stadtrat. Ohnehin ist es mit der neuen Geräumigkeit auf dem südlichen Abschnitt der Brücke wieder vorbei, ab dem S-Bahnhof hinunter zur Landsberger Straße verengt sich die Fahrbahn auf eine Spur pro Richtung, weil an beiden Rändern geparkt werden darf.

Mehr Platz wird es auf den Gehsteigen und den vormals engen, recht holprigen Radwegen an der Wilhelm-Hale-Straße geben. Auf der stadtauswärts liegenden Straßenseite ist bereits zu besichtigen, wie das ausschaut. Zum Umbaupaket gehören auch barrierefreie Bushaltestellen an der Schloßschmidstraße und am Birketweg. Die Unterführung am Birketweg wird abgebrochen und durch einen großzügigeren Neubau ersetzt. Die Brückenbauarbeiten, die bereits begonnen haben, sollen acht Monate dauern. Direkt neben der Unterführung am Birketweg steht eine weitere Baustelle an, für ein neues Geschäftshaus vis-à-vis vom "Backstage"-Gelände. "Wir fragen uns schon, wie die beiden Baustellen harmonieren sollen", sagte Gudrun Piesczek (CSU) in der Sitzung des Bezirksausschusses Neuhausen-Nymphenburg. Das Gremium will nachhaken, wo die Baustelleneinrichtungen für den Gewerbebau liegen, ob der Rad-und Fußweg entlang der Gleistrasse beeinträchtigt wird, ob man von dort weiter zum S-Bahnhof auf der Brücke gelangt. Wenn die Bauarbeiten beendet sind, werden auch die Parkplätze entlang der Wilhelm-Hale-Straße wieder zur Verfügung stehen. Allerdings werden es zunächst nur 80 von 100 sein, weil 20 geplante Parkbuchten auf Privatgrund liegen, den die Stadt noch nicht erwerben konnte.

© SZ vom 13.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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