Nahverkehr:Mit E-Bussen in die Zukunft

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  • Die MVG hat sechs E-Busse im Wert von 3,9 Millionen Euro bestellt.
  • In den kommenden Jahren sollen bis zu 40 derartige Busse für die MVG fahren, zunächst sollen sich aber die ersten Busse bewähren.
  • Das Modell hat eine Reichweite von 280 Kilometern und soll über Nacht aufgeladen werden.

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) stellt ihre Busflotte zunehmend auf Elektroantrieb um. In den nächsten Jahren wollen die Stadtwerke für die MVG bis zu 40 neue E-Busse bestellen. Ein Anfang ist nun mit der Bestellung der ersten sechs Busse gemacht. Es handelt sich dabei um vier zwölf Meter lange Solobusse und zwei 18 Meter lange Gelenkbusse. Die Solobusse sollen im zweiten Halbjahr 2019 ausgeliefert werden, die Gelenkbusse im Jahr darauf.

Mit der Bestellung der nächsten E-Busse warten die Stadtwerke allerdings noch. Zunächst sollen sich die ersten Fahrzeuge im Alltag bewähren, denn billig sind die sechs bestellten Exemplare nicht. Sie kosten samt Ladetechnik 3,9 Millionen Euro. Für die Finanzierung gibt es Zuschüsse von Stadt, Freistaat und Bund.

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Derzeit fahren in München nur zwei Elektrobusse. Zwar plant die MVG, den gesamten Fuhrpark umzustellen - allerdings könnte das noch bis zu 20 Jahre dauern.

Von Pia Ratzesberger

Dass sich die MVG, die derzeit 57 Buszüge, 80 Solobusse (darunter zwei E-Busse) und 243 Gelenkbusse betreibt, nur langsam an die Elektromobilität herantastet, hat sie stets mit der mangelhaften Reichweite begründet. Doch laut MVG-Chef Ingo Wortmann geht die Entwicklung solcher Busse rasant voran. In einigen Jahren, schätzt er, werden sie Standard auf den Straßen sein. Wichtig sei aber, die Batterien noch leistungsfähiger und die Busse leichter zu machen sowie effiziente Heiz- und Kühlsysteme zu entwickeln. Letztere verbrauchen viel Energie, was zu Lasten der Reichweite geht. So verfügen die neuen Fahrzeuge zwar über eine elektrisch betriebene Wärmepumpe, doch nach wie vor ist eine dieselbetriebene Zusatzheizung eingebaut, die jedoch möglichst wenig genutzt werden soll.

Die neuen E-Busse sollen eine Reichweite von 280 Kilometern haben, aufgeladen werden sie nachts im Betriebshof. Die vier Normalbusse liefert der Hersteller Ebusco. Zwei davon entstehen in einer neuen Leichtbauweise. Die langen Fahrzeuge des Herstellers Evobus verfügen über einen besonderen radnahen Antrieb und eine neue Batterietechnologie. Bei den deutlich schwereren Gelenkbussen sowie bei den sogenannten Buszügen mit Anhänger ist die Reichweite ein deutlich größeres Problem.

Die aktuelle Bestellung wertet die MVG dennoch als wichtigen Schritt auf dem Weg, die Busflotte zu 100 Prozent auf emissionsfreien Antrieb - also E-Fahrzeuge mit Ökostrom - umzustellen. Dazu arbeite man eng mit Herstellern zusammen und stehe im Erfahrungsaustausch mit anderen Verkehrsunternehmen und Forschungseinrichtungen.

© SZ vom 10.10.2018 / schub - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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